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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaus_in_Wandlitz_bei_Berlin_4170079.html

05.01.2015

Von Lärchen, Eichen und Kiefern

Wohnhaus in Wandlitz bei Berlin


Wer aus der Stadt aufs Land zieht, der wünscht meist auch, sich zu vergrößern. Ein junges Berliner Paar ging einen anderen Weg, denn das Gartengrundstück in Wandlitz, schon lange in Familienbesitz, bot einfach keinen Platz für eine typisch vorstädtische Wohnmonstrosität. Statt dessen beauftragten sie 2D+ Architekten, ebenfalls aus Berlin, ihnen eine Art ideale Minimallösung zu entwerfen: Verzicht auf Fläche, aber nicht auf Luxus und Funktion.

Den Neubau verstehen die Architekten denn auch weniger als herkömmliches Haus mit den üblichen ungenutzten Restflächen, sondern als eine Art voll integriertes Wohnmöbel, das räumlich wie strukturell jegliches Potential ausnutzt. Das beginnt bei der Holzständerbauweise, die Platz spart, weil das Tragwerk in der Dämmebene liegt, geht über multifunktionale Elemente wie dem je nach Jahreszeit drehbaren Kamin bis hin zu den Einbauschränken hinter Paneelen aus gekälkter Eiche, dank derer die Innenräume besonders strukturiert wirken. Klar strukturiert, das gilt auch für das kubische Äußere des Hauses mit seiner Verkleidung aus vorvergrautem Lärchenholz.

Natürlich folgt auch der Grundriss dem Prinzip der Platzmaximierung, indem bis auf das Schlafzimmer das gesamte Programm in nur zwei Zonen zusammen gefasst wurde. So ergibt sich mit Küche, Esstisch und Sofaecke ein großer Wohnbereich, der durch einen Wellnessbereich bestehend aus Sauna und dem vergleichsweise großen Bad ergänzt wird. Auch die Erschließung mit nur einem Korridor, der zugleich als Eingangsbereich dient, ist sparsam. Trotz einer Wohnfläche von gerade mal 78 Quadratmetern entsteht so in allen Teilen des Hauses ein Gefühl der Großzügigkeit.

Der Weg zur Haustür führt dabei über eine von zwei gebäudebreiten Terrassen, die ebenfalls eine wichtige Rolle in der Raumökonomie des Hauses spielen. Denn nicht zuletzt mittels der breit zu öffnenden Wohnzimmerverglasung lässt sich das Haus in den warmen Monaten wesentlich erweitern. Und im Garten kann man einen weiteren Effekt der räumlichen Zurückhaltung besichtigen: Die märkische Kiefer, die so erhalten werden konnte, hatte der Bauherr einst als Kind selbst gepflanzt. (sb)


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