RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaus_in_Schweden_mit_Aluminiumfassade_3519061.html

03.04.2014

Zurück zur Meldung

Perfekte Täuschung

Wohnhaus in Schweden mit Aluminiumfassade


Meldung einblenden

Die Täuschung ist aufs Neue täuschend echt. Diesmal jedoch nicht gewollt wie im Fall von Antonino Cardillo, einem jungen italienischen Architekten, der 2009 mit seinen nicht existierenden Gebäuden für Diskussionen in der Fachpresse sorgte. Betrachtet man die feinen Renderings für das „House for Mother“ von FAF Förstberg Arkitektur och Formgivning, einem kleinen, jungen Architekturbüro aus Malmö, ist man kurz davor, wieder reinzufallen. Das Aluminiumhaus existiert bereits im Kopf, bis die Projektbeschreibung verrät, dass der Baubeginn auf August 2014 datiert ist. Das Haus ist als Beitrag für die Wohnbau-Ausstellung Linköpingsbo 2017 geplant; die jetzt veröffentlichten Visualisierungen sehen überraschend real aus.

Gebaut werden soll auf einem 325 Quadratmeter großen Grundstück in der südschwedischen Stadt Linköping. Der schlicht gehaltene Entwurf der hohen, lichten Räume weist zwei versetzt aneinander angebrachte Baukörper auf: In dem einen sind Küche, Esszimmer, Wohnzimmer, Badezimmer untergebracht, im kleineren Bereich der Schlafraum und ein Studio. Die Wohnfläche beträgt insgesamt 130 Quadratmeter. Einen Kontrast in sich birgt die Innengestaltung: Von den fein geschliffenen Betonböden heben sich die mit warmem Holz verkleideten Wände ab.

Außen soll das „House for Mother“, das tatsächlich nach der geplanten Fertigstellung im Sommer nächsten Jahres die Mutter des Architekten Björn Förstberg beherbergen wird, mit Aluminium verkleidet werden. In erster Linie sei die Dauerhaftigkeit der Grund für die Wahl dieses Materials, erläutert Förstberg sein erstes eigenes Bauprojekt. Auch könne die geriffelte Oberfläche das Licht sehr gut reflektieren, was beinahe ein Strahlen hervorruft. Das sei schön, sagt der Architekt – womit er Recht hat. (pg)

Renderings: Björn Förstberg


Zum Thema:

Haus aus Staub: Mehr über den Erfolg von Antonino Cardillo auf www.designlines.de


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

12

Gringo Kahn | 04.04.2014 17:06 Uhr

Realitätsfremd

Man merkt, dass es Freitag Nachmittag ist und keiner mehr so richtig arbeiten möchte...Offensichtlich haben wir Zeit und beschäftigen uns mit "leichtsinnigen" Kommentaren. Der Entwurf mag gefallen - eine Meldung ist er sicher nicht wert, die Visualisierungen sind sicher gut gemacht - aber täuschen können Sie nicht und über die moralische Zulässigkeit von digital produzierten Bildern zur Kommunikation von Ideen und Gedanken lässt sich doch längst nicht mehr diskutieren - es gibt sie einfach...Da hab ich eher meine Probleme damit, dass die Verwendung des Rechners in unserer Arbeit (nachweislich) zur immer weiteren Entfernung vom eigentlichen Objekt und seiner Entstehung führt. Das hängt sicher individuell vom Nutzer (da schließe ich mich selbst nicht aus) ab, lässt sich aber schon als allgemeines Phänomen feststellen. Und ehe irgendeine Kammer über ein Verbot von Renderings nachdenkt sollte sie lieber den Stellenwert dieses Werkzeugs (der Computer) in der heutigen Architekturausbildung im Vergleich zu anderem "Handwerkszeug" reflektieren!

11

Peter | 04.04.2014 16:05 Uhr

Entwurf

Mir stellt sich die Frage, warum dieser Entwurf überhaupt im baunetz veröffentlicht wird.
Wenn jeder Entwurf für ein Einfamilienhaus den Weg ins baunetz finden würde, dann käme man mit dem Lesen gar nicht hinterher. Ist der Entwurf denn so interessant, dass er veröffentlicht werden sollte, oder liegt es vielmehr an der Darstellung, die ihn besonders macht?
Damit hätte ich dann ein Problem, da dieser Umstand die Bildhaftigkeit der Architektur in den Vordergrund stellt und nicht deren Räumlichkeit.

10

Sieben | 04.04.2014 13:20 Uhr

billiges rendering?

Der Vorstellung, dass Renderings billig sind, muss ja wohl widersprochen werden! Hierzu muss man ein ziemlich teures Programm verwenden und sehr viel Zeit einsetzen. Eine Zeichnung von Hand ist wesentlich schneller und günstiger ("billiger") zu machen. Und wenn Renderings bunt sind, liegt das daran, wer dieses Rendering gemacht hat. Ob eine Darstellung kunstvoll ist, hängt nicht von den Mitteln ab, mit denen sie hergestellt wurde. Ein digitales Bild kann genauso Kunst sein wie ein gezeichnetes. Schon beim Aufkommen der Photographie gab es solche Diskussionen, die aber längst überholt sind.
Übrigens: bin über 60 - habe also im Studium noch alles von Hand gezeichnet, sitze jetzt aber täglich am CAD. Und man kann auch mit CAD Zeichnungen gestalten. Allerdings muss man aber dafür schon mal ein paar Automatikeinstellungen mit vorkonfektionierten Symbolen usw. abschalten.

9

Gustav | 04.04.2014 12:07 Uhr

So weit kommt es noch...

...dass die Kammer uns sagt, wie wir etwas darstellen! Die sollen sich lieber um Substantielles kümmern!
Was ist das bitte für eine alberne Debatte?
Diktatur? Soll doch jeder selbst entscheiden, wie er sein Projekt auf dem Weg zur Realisierung bringt. Da steht die Skizze gleichwertig zum perfekten Rendering. Mich interessiert vor allem was am Ende des Tages vor uns steht. Im realen Leben. Basta.

8

6B-Papst | 04.04.2014 11:27 Uhr

Aufwand- Nutzen

Respekt für diese Darstellungen/Abbildungen- aber wer braucht das wirklich??? Und von alleine entsteht das ja eben auch nicht.

Also frage ich mich, ob die schwedischen Kollegen zuviel Langeweile hatten, oder ob das Honorar in Schweden so üppig ist, oder der Bauherr das zusätzlich zahlt?? Fragen über Fragen?

Für ein Einfamileinhäuschen halte ich den Aufwand für total überzogen. Und Wehe, wenn dann später die Holzmaserung anders aussieht ;O)

Willkommen in real life.

7

badu | 04.04.2014 11:22 Uhr

hmmm?

Ich finde das Haus wunderschön!! Und so wird es bestimmt auch werden.
Renderings interessieren mich normalerweise auch nicht sonderlich, aber wenn Herr Förstberg die Zeit dafür aufbringen konnte, ist es doch sein Ding.
Das Haus wird wie es wird, ob mit oder ohne Renderings.... Und da das Haus für seine Mutter ist, musste er sich mit den Renderings wahrscheinlich auch nicht vor seinem Bauherren beweisen.
Ach so, und warum es noch gebaut werden sollte? Weil der existierende Raum doch ganz anders wahrzunehmen ist und dort gelebt wird! Die Fotos und Darstellungen sind doch zweitrangig. Schade, dass das noch nicht jeder begriffen hat!

6

miryam ice LE | 04.04.2014 10:39 Uhr

render

als klassisch ausgebildete architektin bin ich über solche arbeiten richtig empört! ein architekt zeichnet, am besten mit der hand und mit stift!

die ergebnisse kann man ja hier in berlin als echte kunst einem museum sogar ansehen! da hängt auch kein billiges rendering. das digitale bild ist nichts.
es ist nichts wert. nur die technik nacht es bunt und täuscht das auge, es ist eine komplette entwertung der
künstlerischen arbeit des architekten.

die architektenkammer im saarland hatte bereits versucht, leider vergeblich, renderings komplett zu verbieten.

ein richtiger architekt sollte von diesem billigen bühnenbild abstand nehmen.

5

saxon | 04.04.2014 09:52 Uhr

Sinnbefreit?


Wieso sinnbefreit? Eine in dieser Weise formulierte Reaktion scheint auf Angst zu basieren. Das der Architektenberuf weit mehr umfasst, als Darstellungskunst muss wohl nicht weiter diskutiert werden. Seit der Mensch zeichnet, versuchen immer wieder beispielsweise Maler so detailgetreu wie möglich die Realität abzubilden. Sehen Sie sich Vermeer's Barockgemälde an. Warum sollte man nicht versuchen dürfen, die vermeintliche Realität abzubilden? Die Entwicklung werden Sie nicht aufhalten... Ich sehe es eher positiv. Wir werden immer mehr mit virtuellen Realitäten konfrontiert. Und wir werden wohl wieder sensibler hinterfragen, was wahr ist und was nicht. Davon abgesehen sind ein zweidimensionales Bild und ein dreidimensionaler Raum noch immer ein grosser Unterschied. Und wie jemand seine Ideen und Vorstellungen transportiert, ist in einfachstem Falle Geschmackssache.
Die Renderings ...Respekt!

4

haumimitderschaufel | 04.04.2014 08:50 Uhr

architekturdarstellungen...

hats schon immer gegeben und wirds auch immer geben, nur eben mit anderen mittel. wieso sollte soetwas lächerlich sein? wers kann solls machen und supergeil ist es obendrein!

3

Muntz | 03.04.2014 17:35 Uhr

Render my head off Part 2

Und warum muss man es jetzt noch bauen? Ich finde, unser Berufsstand macht sich mit solchen Arbeiten lächerlich. Oder unterstellen die Architekten ihren Kunden, nicht mal einen Rest Abstraktionsvermögen zu haben? Handwerklich 1a, aber sinnbefreit.

2

staubmeier | 03.04.2014 16:17 Uhr

wenn ...

... ich so gut rendern könnte, würde ich freiwillig auf LPH 4-9 verzichten wollen.

1

Herr Sander | 03.04.2014 15:50 Uhr

Sehr, sehr geil

Supergeil!

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

03.04.2014

Jedermann

Theaterneubau in Liverpool

03.04.2014

Aus dem Untergrund hervorgesprudelt

129 Gewinner beim A+ Award

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?