Nur wenige Meter von der Casa da Música in Porto entfernt haben Paulo Merlini Architects (Gondomar) auf einem herausfordernden Grundstück ein schmales Wohnhaus umgesetzt. An der Straße ist das resultierende Volumen nur 5,5 Meter breit, nach hinten verjüngt es sich noch weiter. Auf der 88 Quadratmeter großen Grundfläche stapeln die Architekt*innen sieben Geschosse und schufen damit rund 650 Quadratmeter Wohnfläche.
Im Grundriss folgt der Entwurf einer in Porto weit verbreiteten Erschließungsform, bei der der Treppen- und Aufzugskern mittig im Gebäude liegt. So bleiben die Fassadenfläche für die Wohnräume frei und trotz der tiefen Grundrisse – Fenster zum Nachbargrundstück waren mit Blick auf künftige Nutzungen nicht zulässig – kann für eine ausreichende natürliche Belichtung gesorgt werden. Durch eine Mischung aus Single-Apartments, Maisonetten und Studios finden in dem Haus verschiedene Wohnkonzepte Platz. Das Erdgeschoss kann außerdem gewerblich genutzt werden. Es verfügt über einen kleinen überdachten Außenbereich im Hof.
Trotz der beschränkten räumlichen Voraussetzungen wollten die Planer*innen für eine gewisse Großzügigkeit sorgen. Insbesondere in den mehrgeschossigen Einheiten gelingt dies dank offener Galerien mit Wendeltreppen. Bogenfenster und hölzerne Sitznischen geben aber auch den kleineren Wohnungen einen gewissen räumlichen Mehrwert über das Minimum hinaus. Zugleich geben diese stockwerksweise verspringenden Bögen dem Haus auch im Stadtraum einen eigenwilligen Akzent.
Ein weiteres wichtiges Element der Fassade sind integrierte Pflanzentröge, mit denen die Balustraden der schmalen Austritte begrünt werden können. Diese sind mit messingfarbenen Metallpaneelen verkleidet. Rückwärtig gibt es darüber hinaus noch größere Balkone und Terrassen, auf denen sich die Abendsonne genießen lässt. (sin)
Fotos: Ivo Tavares
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