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16.01.2025

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Alles fürs Kollektiv

Wohnhaus in Pantin von Plan Común


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In Pantin, in der nordöstlichen Pariser Peripherie, haben Plan Común mit dem Wohngebäude Maison Commune nach eigenen Angaben ihr Manifest gebaut. Gemeinschaftssinn und Stärkung kollektiv genutzten Raums sind zentrale Aspekte für das in Paris ansässige Büro, das auch einen Background in Chile hat. Mittels Sanierung und Erweiterung eines Bestandsgebäudes in einem von einfachen Arbeiterhäusern geprägten Viertel am Friedhof von Pantin wurden rund 340 Quadratmeter Wohnfläche geschaffen. Hinzu kommen gut 230 Quadratmeter Fläche, die dem Zusammenleben als Hausgemeinschaft gewidmet sind.

Mit dem Wohnprojekt beauftragten Plan Común sich selbst, was ihnen viel gestalterische Freiheit eröffnete. Die Baukosten geben sie mit 950.000 Euro an, ihre Finanzierung erfolgt mittels eines kollektiv organisierten Investitionssystems. Wie die Bauwelt berichtete, gründete dafür ein Büropartner mit einer Gruppe befreundeter Kleininvestoren die Firma SCI Jack Co., die die Wohnungen vermietet. Mit den Mieteinnahmen werden die Kredite bedient. Nach deren Abgeltung soll daraus unternehmerischer Gewinn werden. Zwei der fünf entstandenen Wohneinheiten werden von Partnern des Büros gemietet.

Der industriell geprägte Vorort Pantin direkt hinter dem Park de la Vilette wird von Stadt- und Lifestylemagazinen schon seit Längerem als „neues Brooklyn“ gefeiert. Die Architekt*innen beplanten ein 15 mal 17 Meter großes Grundstück, auf dem ein L-förmiges Haus stand. Ursprünglich wollten sie dieses erweitern, entschieden sich aber aufgrund der schlechten Bausubstanz für einen Teilabriss.

Lediglich die zweigeschossige Remise im Hof blieb erhalten, an der Straße wurde ein dreigeschossiger Neubau errichtet. Konstruiert ist dieser als Betonskelett, ausgefacht mit recycleten Ziegeln aus Belgien und Blähbetonsteinen. Während das Mauerwerk an der Straßenseite unverputzt blieb, sodass die Gebrauchsspuren des Materials sichtbar sind, wurde die Fassade Richtung Hinterhaus und dem daneben liegenden Gemeinschaftsgarten in strahlendem Weiß gestrichen.

Obwohl das städtebauliche Reglement vier Geschosse erlaubt hätte, entschieden sich Plan Común für drei. So wollen sie das Volumen möglichst respektvoll in die kleinteilige Struktur aus niedrigen Häusern einfügen. Zugleich ermöglichte das eine Art transparentes viertes Geschoss – in Form eines kollektiv genutzten, mit Polycarbonat umhüllten Dachgartens. Das knapp 70 Quadratmeter große Gewächshaus mit kleiner vorgelagerter Terrasse fungiert als Treffpunkt und Waschküche. Auch kann hier gemeinsam gekocht und gegessen werden.

Der Zugang zum Haus erfolgt über eine große, funktional gestaltete Eingangshalle im Erdgeschoss. Sie dient als zentraler Mehrzweckraum, der sich mit einem transluzenten Rolltor auch großzügig zum Straßenraum öffnen lässt. Eine Betontreppe, die durch eine Polycarbonatschicht an der Hoffassade belichtet wird, erschließt alle Geschosse. Durch verglaste Wohnungstüren kommt zusätzliches Licht ins Treppenhaus. Sie schaffen außerdem eine visuelle Verbindung zwischen privatem und kollektiv genutztem Raum. (da)

Fotos: Javier Agustín Rojas


Zum Thema:

Zwei weitere Beispiele gemeinschaftsorientierter Architektur in Paris finden sich in der Baunetzwoche#649 „Commons statt Konsum“.

Mit der Frage, wie durch Architektur Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt gefördert werden können, beschäftigte sich die Baunetzwoche#550 „Kooperative Architekturen“.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

peter | 17.01.2025 14:36 Uhr

ojemine...

"Schallisolierung ist sowieso nur was für uns deutsche Spie*er... Andere fühlen sich wohl, so unter Mitmenschen."

ist wirklich das dümmste, das ich hier in den vielen jahren gelesen habe. hilfe!

6

Max | 17.01.2025 13:25 Uhr

@Nr. 2

Das Gebäude hat eine Innendämmung. Wenn ich das richtig sehe, dann auch zum Treppenraum.
Schallisolierung ist sowieso nur was für uns deutsche Spie*er... Andere fühlen sich wohl, so unter Mitmenschen.

5

fa. | 17.01.2025 10:24 Uhr

...

an die beiden vor mir:
ganz schockiert ihr beiden wenn etwas mal anders aussieht und nicht der deutschen spießigen immergleichen Wohnbausästhetik entspricht oder. Naja macht mal weiter...

4

Simon | 17.01.2025 10:23 Uhr

----------------------

DIN-Loyalisten bekommen Schnappatmung und der Instagram Filter-Nutzer rümpft die verwöhnte Hochglanz-Nase.

Ein tolles und sympathisches Projekt. Aus einem Minimum an Material das Maximum für eine funktionale Gestaltung herausgeholt. Hier wird Architektur noch "benutzt", soziale Räume zu schaffen, um wirklich in das Leben der Menschen einzudringen. Nicht nur, um vorhandene Grundfläche auf das ertragreichste Volumen aufzublähen.

Kommentator 1 kann ich nur zustimmen.

Super gemacht!

3

Baumeister | 17.01.2025 09:38 Uhr

Wie

frisch das Haus schon in 5 Jahren aussieht, kann sich jeder selbst ausmalen...

2

solong | 17.01.2025 09:30 Uhr

Bautyp E

... klimawandel macht nichts ... gibt ja genug "umweltfreundlichen" atomstrom in france ... bauqualität der 50er - jahre - wärme- und schallisolierung - spielt keine gar keine rolle ...

1

maestrow | 16.01.2025 17:56 Uhr

Pantin Kollektivplan

Beachtenswertes, symphatisches Projekt! 950.000 EUR Baukosten sind zwar nichts für Kleinstverdiener und das Kollektiv der Armen im Großraum Paris, dennoch für Pariser Verhältnisse preiswert. Hier gibt es den Bautyp E ohne Ministerialkrämpfe, Verordnungswut und Gremienmurx. Lokalaugenschein bereits geplant...

 
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