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24.02.2017

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Carport mit Aussicht

Wohnhaus in Odawara


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Aussicht gibt es genug, auf das Meer, die Insel Enoshima und die nahe gelegene Festung aus dem 15. Jahrhundert. Und so ist der Blick auf die Umgebung auch Thema für das Einfamilienhaus, das CUBO Design Architect (Oiso) auf einem halb abschüssigen Grundstück in Odawara realisierten. Obwohl es schon oberhalb des terrassierten Wohngebietes liegt, stellte Büroinhaber Hitoshi Saruta das Haus für die Familie eines Klavierlehrers auf zwei klotzige Pylone aus Sichtbeton, so dass es wirkt, als würde es sich für einen möglichst weiten Ausblick nach oben recken.

Alle Wohnräume der Familie sind im oberen Geschoß untergebracht, das sich mit dunkler Holzverkleidung nochmals vom stützenden Erdgeschoss abhebt. Bis auf das exaltiert hervorstehende Küchenfenster ist diese gestalterische Abgrenzung von der Betonbasis an der verschlossenen Frontseite am deutlichsten ausformuliert. Der Gebäudeteil, in dem sich das Kinderzimmer befindet, passt sich der Neigung der Serpentinenstraße an und senkt sich ihr entsprechend schräg herab. Auf Bodenlevel finden sich in den Pylonen auf der einen Seite der Eingangsbereich sowie eine Gästewohnung und, zwecks Schallisolierung, auf der anderen ein Musikzimmer. Der Bereich dazwischen dient als Carport.

In den Korridoren und Treppenhäusern mit groben Schalungsabdrücken, dunklen Holzpaneelen und Schieferböden herrscht auf den Bildern eine beklemmende Stimmung. Trotz der Verwendung ebenso düsterer Materialien steht der Wohn- und Essbereich, dessen klaren Mittelpunkt die in einem Guss entworfene Koch- und Essinsel bildet, hierzu im Kontrast: Offen und durch verschiedene Decken- und Bodenhöhen zoniert eröffnet er mit großen Fenstern eben jene Aussicht auf die Bucht. Vielleicht drückt sich darin die starke Bindung des Bauherren an die Umgebung aus, in der er seine Jugend verbrachte – in seinem neuen Zuhause ließ er nun quasi wörtlich das erhellende Erlebnis dieser Landschaft in Szene setzen. (kms)

Fotos: Hiroshi Ueda


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

japanther | 24.02.2017 18:04 Uhr

die omas...

...in japan sind eh voll fit. darf man nicht vergessen. und für japanische verhältnisse sind die räumlicheiten doch schon sehr lichtdurchflutet - es möge der geschätzte autor einfach mal einen blick in den "lob des schattens" werfen, dann stellt sich schnell das verständnis ein.

1

Detailfan | 24.02.2017 16:21 Uhr

Ästhetik = Ethos

Die Treppe im Laufe der Architekturgeschichte ..... Hier hat sie einen Tiefpunkt erreicht: Um sie herabzusteigen, darf man nicht schlaftrunken sein und hinauf kommt nicht jeder - mal abgesehen davon, dass man am Treppengeländer gespart hat.
Schade: Oma wird hier nicht zu Besuch kommen, obwohl doch das Auto bis vor die Haustür fährt. A propos: Wo ist die denn überhaupt?

 
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