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23.10.2013
Glaspalast mit Satteldach
Wohnhaus in Moskau von 4a umgebaut
Das Büro 4a Architekten ist bisher vor allem durch den Bau von Schwimmbädern und Thermen aufgefallen – so etwa mit der Sauna am Fluss in Bad Ems, einem Schwimmbad in Luxemburg oder der Therme in Wien. Nun haben die Stuttgarter in Moskau ein Wohnhaus umgebaut. Ein gewöhnliches Einfamilienhaus aus den 90er Jahren haben die schwäbischen Architekten, die übrigens längst auch eine Niederlassung in Moskau und eine Website auf Russisch betreiben, in einen Glaspalast mit Satteldach und Spitzgauben verwandelt.
Obgleich die bestehende Gebäudestruktur weitgehend erhalten blieb, wandelte sich das Erscheinungsbild des „Haus N“ komplett: Ein verglaster Baukörper mit vorgelagerter Rampe schiebt sich aus dem bestehenden Volumen und schafft eine neue Eingangssituation. Ein neuer gläserner Unterbau, der sich teilweise über das Erdgeschoss hinaus bis ins erste Obergeschoss zieht, definiert das neue, leicht skurrile Gesicht des Stuttgarter Russenhauses.
Die vierköpfige Familie schläft unter dem verbliebenen Satteldach mit seinen vielen Spitzgauben – ein offensichtlich nicht nur in Deutschland beliebtes Accessoire in 90er-Jahre-Neubaugebieten. Ein Luftraum mit offenen Treppenaufgang verbindet den kleinteiligen Schlafzimmerbereich im Dachgeschoss mit einer Wohnlandschaft. Im Rahmen des Umbaus entfernten die Architekten nicht tragende Wände, sodass Wohn- und Essbereich, Kamin und Küche nun ineinander übergehen.
Bei ihrer Umgestaltung „greifen Form und Gestalt bestehende Strukturen und Achsen auf, interpretieren diese jedoch zeitgemäß neu“, so die Entwerfer. Nach der Modernisierung zeige sich das Haus in konsequenter Klarheit und schlichter Eleganz. Dazu trägt die Reduzierung der Materialien auf Eichendielen, Stahl, Glas und Holz bei. Auch ist die für 4a Architekten typische Handschrift – viel Glas und schräge filigrane Rundsäulen – in den Entwurf eingeflossen. Ebenso konnten sie hier ihre Erfahrungen aus dem Thermenbau anwenden: Im Untergeschoss des Hauses befindet sich ein Saunabereich.
Fotos: Dmitry Chebanenk
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