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26.01.2024

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Gewächshaus zwischen Backsteinen

Wohnhaus in London von Hayhurst & Co Architects


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Aus dem nördlichen Londoner Bezirk Borough of Haringey haben wir bereits einige schmucke Um-, An- und Neubauten gezeigt, die sich in die typisch englischen Townhouse-Ketten einreihen. Als Abwechslung zu den holzverkleideten Fassaden oder den bunten und steinernen Erweiterungen wird das jüngste Projekt straßenseitig durch eine transluzente Polycarbonathülle charakterisiert. Das Einfamilienhaus von Hayhurst & Co Architects (London) steht auf dem Grundstück einer ehemaligen Gärtnerei und soll eine „zeitgemäße, energiesparende Neuinterpretation eines Gewächshauses“ darstellen. Das Projekt erhielt bereits den RIBA-Award für das Haus des Jahres 2023.

Der 2021 fertiggestellte Bau mit einer Bruttogrundfläche von 189 Quadratmetern befindet sich am Ende einer unbefestigten Sackgasse zwischen historischen Backsteingebäuden. Verortet ist es im Stadtteil Tottenham in einem geschützten Gebiet rund um den Clyde Circus samt seiner Townhouse-Struktur aus der Edwardianischen Zeit. Hierzu bildet der Neubau jedoch einen deutlichen Kontrast. Die Architekt*innen wählten nach eigenen Angaben die einfache Blockform, um möglichst effizient mit Material und Konstruktion umzugehen. Als Baukosten geben sie 550.000 Britische Pfund an, was rund 640.000 Euro entspricht. Mit circa 3.000 Pfund pro Quadratmeter liegt damit der Baupreis deutlich unter dem Londoner Durchschnitt.

Im Erdgeschoss ist das zentrale Element der Essbereich, der sich über die doppelte Raumhöhe erstreckt und mit einem Oberlicht abschließt. Da es durch die direkt anschließende Bebauung der Nachbargrundstücke nur an den Stirnseiten des Hauses möglich war, Fenster einzubauen, gelangt so Tageslicht in die Mitte des Gebäudes. An das Atrium schließen Küche, Windfang und Wohnzimmer an. Letzteres öffnet sich nach hinten zum Garten. Nach Bedarf können die Bereiche durch Vorhänge voneinander abgetrennt werden. Eine grün gestrichene Stahltreppe führt aus dem Wohnbereich ins Obergeschoss, wo sich fünf Schlafzimmer und Bäder befinden.

Hinter der südlichen, verschiebbaren Polycarbonat-Fassade stehen Bambus-Pflanzen. Diese sollen zum einen Blicke abschirmen und für Privatsphäre sorgen, filtern aber auch das Tageslicht an sonnigen Tagen. Konstruiert wurde das Gebäude aus Brettsperrholz, das im Inneren sichtbar belassen ist. Eine Luftwärmepumpe versorgt das Haus mit Heizenergie, Solarzellen auf dem Dach generieren Strom. Aufgefangenes Regenwasser soll der Bewässerung der Pflanzen dienen. Wie energieeffizient das offen gestaltete Erdgeschoss ist, sei dahingestellt. (gk)

Fotos: Kilian O'Sullivan


Video:



RIBA Architecture

Zum Thema:

In unserem Themenpaket versammelten wir vergangenen Herbst zwölf weitere Projekte mit transluzenten Fassaden.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Auch ein | 29.01.2024 16:15 Uhr

Ando

Scheint als wären Zimmertüren im Angebot gewesen.
Seltsame Grundrissorg. mit diesem klein-klein.

Unverständlich wieso man nicht eher auf mehr Flex. setzt - Immerhin ist die Familie kein starres Gefüge..

Naja Hauptsache schöne Farben und ein Atrium und die Zunft ist befriedigt

blabla

3

AntiAndo | 28.01.2024 13:04 Uhr

Material und Farbe

Reseda-Grün, Weißlasierte Sichtholzwand, Senfgelb, Greige, Wellblech, Polycarbonat....Ich finde das alles schön und einen tollen Entwurf. Wir müssen uns denke ich als Profession allerdings schon Fragen, ob wir nicht auch andere Material- und Farbkonzepte in der Schublade haben.

Nicht falsch verstehen, mir gefällt der Raum wirklich sehr und es fühlt sich wie ein tolles Haus an. Mich langweilt nur langsam die oben aufgeführte Material- und Farbkonzeption. Ich hoffe wir können alle aktiv was dagegen tun, dass etwas neuer Wind in die Materialisierung kommt. Unsere Bauherrenschaft wird sich nämlich noch eine Weile nicht davon langweilen befürchte ich...

2

50667 | 26.01.2024 18:15 Uhr

Freundlich.....


....unaufgeregt...selbstverständlich....großzügig...leicht wie eine Feder...so einfach kann gute Architektur sein...

1

Mainzer | 26.01.2024 17:02 Uhr

Einfach besser bauen

.... und zudem wohltuend unkonventionell im Gtrundriss. Glückwunsch!

 
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