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25.05.2023
Auf Baumkronenhöhe
Wohnhaus in London von Dallas-Pierce-Quintero
In begehrten und vom Wohnungsmangel betroffenen Metropolen wie London gilt es nach Lücken innerhalb der Bestandsstrukturen zu suchen. Auf einem ehemaligen Bauhof mit Brachflächen im nordöstlichen Stadtteil Wanstead ist hinter einer für Großbritannien typischen Reihenhaussiedlung ein bemerkenswertes, kleines Wohnensemble entstanden. Vier Einheiten wurden auf dem Grundstück geschaffen, die sich in Kubatur und Raumprogramm zwar deutlich von der üblichen Nachbarschaft abheben, sich durch ihre rückseitige Lage aber dennoch behutsam in den Bestand einfügen. Nicht zuletzt trägt auch die exklusive Aussicht auf die Wiesen und Bäume des angrenzenden Parks Newhams Wanstead Flats dazu bei, dass die dort entstandenen „Forest Houses“ von Dallas-Pierce-Quintero (London) als gelungene Vorstadtarchitektur gelten können.
Neben drei neu gebauten Wohneinheiten, welche sich direkt an den Park schmiegen, ist auch der Umbau eines ehemaligen Ladens am Ende der Reihenhausbebauung zu einem Ein-Zimmer-Haus Teil der Nachverdichtung. Als Neubau entstanden drei Townhouses mit zwei beziehungsweise drei Schlafzimmern. Die Grundrisse der einzelnen Einheiten greifen ineinander und sind um private Innenhöfe und Lichtschächte organisiert. Dass es sich dabei um drei Wohnungen handelt, verraten außen nur die versetzten Aufbauten im ersten Obergeschoss. Das Erdgeschoss bildet mit seiner Fassade aus hellen Ziegeln eine in sich geschlossene Kubatur, die an die Backsteinmauern der Umgebung erinnert und sich in Richtung der Innenhöfe mit Verglasungen öffnet.
Die Grundrissplanung sieht vor, dass die Wohnräume nicht wie üblich im unteren Geschoss liegen, sondern zusammen mit der Küche in den Obergeschossen. Während die nach Norden ausgerichteten Wohnbereiche so einen Blick über die Begrenzungsmauer ins Grüne ermöglichen, soll in den erdgeschossigen Schlafräumen ein Gefühl der Abgeschiedenheit entstehen. Um die Privatsphäre zu gewährleisten, sind die den Nachbar*innen zugewandten Fenster mattiert.
Im Gegensatz zum massiven Mauerwerk unten wirken die Baukörper des Obergeschosses wie einzelne Hütten, die mit einem begrünten Dach verbunden sind. Außen wurde profiliertes Metallblech verwendet, im Inneren bleibt die Struktur teils freiliegend oder ist mit Brettsperrholz verkleidet. Dank einer Kunstruktionsweise mit CLT-Paneelen konnten die oberen Bauteile innerhalb von fünf Tagen montiert werden. (sas)
Fotos: French + Tye
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