Hauptsache nicht gerade: Das Londoner Büro vPPR setzt bei dem Neubau eines Einfamilienhauses in Hammersmith auf schräge Kanten und Ausformungen bei Dachkonstruktion und Ausstattung – dafür wurde es mit dem RIBA Award 2015 ausgezeichnet. Die Ausgangslage war dabei alles andere als günstig: Das Haus wurde auf einem kontaminierten Boden in einer Baulücke errichtet. Der Vorgänger diente als Taxigarage, Benzin stand hier dementsprechend nicht nur als Geruch in der Luft, sondern auch im Boden.
Bevor überhaupt gebaut werden konnte, musste zunächst abgerissen und der Boden bis auf 1,5 Meter Tiefe ausgehoben und entsorgt werden. Einzig die Gartenwände blieben stehen und wurden zusätzlich gestützt. Von diesen ausgehend, spannt sich aus einem Stahl- und Holzrahmen das markante Dach: Die Struktur besteht aus sechs unterschiedlich großen Zeltdächern, in die Oberlichter eingebaut sind.
Dieses geometrische Muster spiegelt in etwa die innere Nutzungsaufteilung wider. Und nicht nur das – die abgeschrägte Struktur ist auch im Inneren sichtbar. Dessen nicht genug, wiederholen die Architekten, wie sie selbst behaupten, dieses Element „obsessiv“ bei der Eingangstür, den Fenstern, der Fernsehwand und dem Kamin. Selbst der Boden möchte der Decke mit seinem gekreuzten Holzmuster folgen.
Es sei nicht leicht gewesen, der Dachkonstruktion genau dieses Erscheinungsbild zu verleihen, erläutern die Architekten. Vor dem Bauen stand ein ausführliches 3D-Modellieren auf dem Plan. Schließlich sollte sichergestellt werden, dass von den massiven Stahlträgern nichts mehr zu sehen ist. (pg)
Fotos: Ioana Marinescu, Noel Read
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Gerd van der Mulde | 11.06.2015 15:56 Uhr...
Finde ich großartig!