Grünraum, Privatheit und Ruhe sind überzeugende Argumente für das Wohnen im freistehenden Einfamilienhaus. Doch lässt sich ein solcher Traum meist nur außerhalb der Stadtzentren verwirklichen. Die Bauherrschaft des Projekts Haus am Taubenmarkt hingegen fand einen geeigneten Bauplatz inmitten der Stadt Linz: auf dem fünften Obergeschoss eines prächtigen Gründerzeitgebäudes. Der Entwurf stammt von Hertl.Architekten aus Steyr.
Das Team um Gernot Hertl setzte dem Bestand in der Linzer Fußgängerzone ein turmgleiches, eigenständiges Wohnhaus auf. Erschlossen wird es über das fünfte Geschoss des Altbaus, das mittels Aufzug erreichbar ist. Ein effektiv ausgenutztes, fließendes Raumgefüge prägt das Innere des neuen Eigenheims, das zwar im Sinne einer durchaus konventionellen Nutzung zoniert, aber kaum noch Hierarchien zeigt und ohne Gangflächen auskommt.
Durch ein kleines begrüntes Atrium gelangt viel Licht in die Innenräume. In der ersten Ebene sind Bäder und Schlafräume untergebracht, in der zweiten eine Küchenzeile, deren Rückwand die Brüstung für die einläufige Treppe dient. Man kocht mit Blick auf die Türme der Linzer Innenstadt durch ein schmales Fensterband. Des Weiteren befinden sich hier zwei Wohnräume, einer fensterlos und mit Glasdach, das sich in den Himmel öffnet. Hinter dem Atrium liegt das zweite Wohnzimmer mit Feuerstelle und zwei Panoramafenstern, das über eine kleine Treppe Zugang zu einer nach Osten und Westen geöffneten Loggia mit Sommerküche und einem kleinen Garten gewährt.
Die Innenausstattung beschränkt sich auf wenige Materialien. Eichenboden mit Fischgrätmuster, grauer, porös strukturierter Verputz, Möbeleinbauten und raumhohe Türen aus Eichenholz. Von der Straße aus kaum zu bemerken, findet hier Nachverdichtung statt – und dies in schönster Innenstadtlage und mit bester Aussicht. (eb)
Fotos: Paul Ott
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dicht&dichter | 27.11.2019 12:12 Uhrso geht es auch ...
und nicht wie in der deutschen Bundeshauptstadt, wo für eine solche Maßnahme ein baulicher 1. rettungsweg in einem zuge jedes geschoss geführt werden müsste.
so wird Verdichtung möglich.
wie man im fall der fälle (konzeptionell) raus und die Feuerwehr hinein oder herankommt, wüsste ich dann dennoch gerne.