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20.07.2020
Plattenbau in Lachsrosa
Wohnhaus in Lillehammer von Sanden+Hodnekvam
Eine Familie im norwegischen Lillehammer wollte sich den Wunsch nach einem eigenen Haus erfüllen. Trotz geringen Budgets sollte es vor allem eines bieten: genug Platz, um mit drei Generationen einziehen zu können. Sie fand ein günstiges Grundstück, dass allerdings an einem einigermaßen steilen Hang südlich der Stadt liegt – nur fünf Minuten vom Zentrum entfernt, und dennoch außerhalb. „Lillehammer ist eine kleine Stadt“, sagt fast entschuldigend John Sanden vom Büro Sanden+Hodnekvam aus Nesoddtangen gegenüber von Oslo. Die Architekt*innen wurden von der Familie um einen möglichst kostengünstigen Entwurf gebeten.
Das 650 Quadratmeter große Grundstück ist felsig und fällt von Nordosten nach Südwesten um gute zehn Meter ab. Damit der Wunsch nach viel Raum befriedigt und gleichzeitig die vorgeschriebene Höhenbegrenzung erfüllt werden konnte, schoben die Architekten einen großen Teil des 15 mal 8 Meter großen und neun Meter hohen Hauses in den abfallenden Hang. „Aufgrund des begrenzten Budgets und mit zwei weitgehend eingegrabenen Fassaden haben wir uns bei der Fassade für vorgefertigte Betonmodule entschieden“, schreiben Sanden und Hodnekvam. Die Hülle des gesamten Baukörpers besteht aus kerngedämmten Betonelementen. Die 50 Millimeter dünne äußere Schicht ist mit Eisenoxid leicht rosa eingefärbt, was entfernt an die Farbe von frischem Lachs erinnert. „Dieses rationale System macht den Bau leichter, erlaubt vereinfachte Details und reduziert somit die Baukosten.“ Denn: „Die Immobilienpreise in Norwegen sind hoch und der standardisierte Wohnungsmarkt bietet wenig Alternativen.“ Sanden und Hodnekvam antworten also mit einer günstigeren und, wenn man so will, individuell-standardisierten Prefab-Lösung.
Erschlossen wird das Haus von der Straße im Westen. An der Südseite, wo jede Etage über eine offene Loggia verfügt, führt eine in den Fels gesetzte, ebenfalls aus rosafarbenen Betonteilen gefertigte Treppe um das Haus herum, wo auf der Ostseite zwei weitere Eingänge in die obere Wohnung führen. Im Erdgeschoss lebt die Großmutter auf etwa 60 Quadratmetern, die Familie mit drei Kindern wohnt in den oberen beiden Etagen auf insgesamt 205 Quadratmetern. Der Wunsch nach ausreichend Platz war damit bestens erfüllt.
Im Gegensatz zu seinem harten Äußeren ist das Innere des Hauses weitgehend mit Holz verkleidet. Die Einbauten aus norwegischer Kiefer konnte die Familie großteils in Eigenarbeit fertigen und so die Baukosten weiter senken. Sie legte auch die Fundamente und goss die Außentreppe selbst – und das nur mit ein wenig Anleitung, ohne spezifische Erfahrung oder Ausbildung im Baubereich. Alle Innenwände sind nichttragend, sodass das Haus zu einem späteren Zeitpunkt relativ einfach umgebaut werden kann.
Eine solche Flexibilität mache auch hinsichtlich des Themas Nachhaltigkeit Sinn: „Wenn wir uns gut gealterte Häuser anschauen, dann stellen wir fest, dass diese oft aus Stein oder Beton errichtet wurde – aus harten, robusten Materialien. Mit dem Haus in Lillehammer untersuchen wir die Hypothese, dass eine nachhaltige Architektur vor allem eine langlebige Architektur ist, also ein Haus, das seine künftigen Umnutzungen bereits mitdenkt.“ (fh)
Fotos: Sanden + Hodnekvam
Das 650 Quadratmeter große Grundstück ist felsig und fällt von Nordosten nach Südwesten um gute zehn Meter ab. Damit der Wunsch nach viel Raum befriedigt und gleichzeitig die vorgeschriebene Höhenbegrenzung erfüllt werden konnte, schoben die Architekten einen großen Teil des 15 mal 8 Meter großen und neun Meter hohen Hauses in den abfallenden Hang. „Aufgrund des begrenzten Budgets und mit zwei weitgehend eingegrabenen Fassaden haben wir uns bei der Fassade für vorgefertigte Betonmodule entschieden“, schreiben Sanden und Hodnekvam. Die Hülle des gesamten Baukörpers besteht aus kerngedämmten Betonelementen. Die 50 Millimeter dünne äußere Schicht ist mit Eisenoxid leicht rosa eingefärbt, was entfernt an die Farbe von frischem Lachs erinnert. „Dieses rationale System macht den Bau leichter, erlaubt vereinfachte Details und reduziert somit die Baukosten.“ Denn: „Die Immobilienpreise in Norwegen sind hoch und der standardisierte Wohnungsmarkt bietet wenig Alternativen.“ Sanden und Hodnekvam antworten also mit einer günstigeren und, wenn man so will, individuell-standardisierten Prefab-Lösung.
Erschlossen wird das Haus von der Straße im Westen. An der Südseite, wo jede Etage über eine offene Loggia verfügt, führt eine in den Fels gesetzte, ebenfalls aus rosafarbenen Betonteilen gefertigte Treppe um das Haus herum, wo auf der Ostseite zwei weitere Eingänge in die obere Wohnung führen. Im Erdgeschoss lebt die Großmutter auf etwa 60 Quadratmetern, die Familie mit drei Kindern wohnt in den oberen beiden Etagen auf insgesamt 205 Quadratmetern. Der Wunsch nach ausreichend Platz war damit bestens erfüllt.
Im Gegensatz zu seinem harten Äußeren ist das Innere des Hauses weitgehend mit Holz verkleidet. Die Einbauten aus norwegischer Kiefer konnte die Familie großteils in Eigenarbeit fertigen und so die Baukosten weiter senken. Sie legte auch die Fundamente und goss die Außentreppe selbst – und das nur mit ein wenig Anleitung, ohne spezifische Erfahrung oder Ausbildung im Baubereich. Alle Innenwände sind nichttragend, sodass das Haus zu einem späteren Zeitpunkt relativ einfach umgebaut werden kann.
Eine solche Flexibilität mache auch hinsichtlich des Themas Nachhaltigkeit Sinn: „Wenn wir uns gut gealterte Häuser anschauen, dann stellen wir fest, dass diese oft aus Stein oder Beton errichtet wurde – aus harten, robusten Materialien. Mit dem Haus in Lillehammer untersuchen wir die Hypothese, dass eine nachhaltige Architektur vor allem eine langlebige Architektur ist, also ein Haus, das seine künftigen Umnutzungen bereits mitdenkt.“ (fh)
Fotos: Sanden + Hodnekvam
Zum Thema:
Farbe in der Architektur? Eine Auswahl mit auffallend roten Gebäuden hatten wir am 21.2.2019 schon einmal zusammengestellt: Dressed in Red
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