Die Architektenszene aus Seoul ist eher für die Wohn- und Bürotürme im großen Maßstab bekannt. Das koreanische Büro moon hoon (Seoul) widmet sich auch kleineren Bauaufgaben am Stadtrand. Im Dezember 2011 wurde ihr Panorama House fertig gestellt, das auf einer leichten Anhöhe in einem Vorort der südkoreanischen Stadt Chungbuk steht.
Das 200 Quadratmeter große langgestreckte Wohngebäude wirkt mit seinen abgeschrägten Fassaden von weitem, als würde es sich aus drei Kuben zusammensetzen. Erst aus der Nähe sind die leichten Vorsprünge der Fassade als perspektivische Verzerrung erkennbar. Die abgewinkelten Fluchtlinien werden in der Fassade des Erdgeschosses weitergeführt. Während die untere Etage als mit grauem Basalt verkleidetes Sockelgeschoss in der Topographie verschwindet, ist das erste Obergeschoss mit seinen großen Fenstern und der hellen Fassade besonders markant. Ein rautenförmiges Dachfenster markiert die zurückversetzte oberste Etage.
Das Erdgeschoss beinhaltet Eingang und Garage sowie eine kleine Küche, Bad und zwei Schlafzimmer. Der große Ess- und Wohnzimmer findet sich im darüber liegenden Geschoss. Ein ungewöhnliches Highlight hinter der weißen Betonfassade ist die breite Holztreppe mit Rutsche, die den Wohnbereich zum gesamten Haus öffnet und zur Spiellandschaft wird. Die Treppe läßt sich außerdem als Tribüne nutzen und ersetzt so quasi das Sofa, während der Fernseher von einer großformatigen Leinwand abgelöst wird. Die Holzverkleidung der Böden und die Fußbodenheizung sorgen für eine gemütliche Atmosphäre. Das Dachgeschoss in der zweiten Etage dient als Spielzimmer und bietet den Panoramablick auf die Landschaft, dem das Haus seinen Namen verdankt.
Fotos: Park young chae/ moon hoon
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gerard | 13.03.2012 16:32 Uhrungewöhnlich
für europa ein eher unspektakuläres projekt, in korea sicher sehr ungewöhnlich. dort geht der trend mehr in richtung appartement in stalitenstädten, das ist "praktisch" und prestigeträchtig. für so ein haus benötigt es einen sehr selbstbewußten bauherren.