Auf einem kleinen Hügel mit Blick auf die Stadt Matsuyama im Südwesten Japans errichteten Apollo Architects (Tokio, Seoul, Zhengzhou) das Wohnhaus „Wrap“. Wunsch des Bauherrn war es, ein luftiges und offenes Gebäude zu bewohnen. Die klare, ruhige Fassade aus grauen Stahlplatten, die sich in der zweiten Etage aufweitet, verleiht dem 113 Quadratmeter großen Haus japanische Zurückhaltung. Von außen wirkt der Bau untenrum verschlossen, lässt aber im oberen Drittel Blicke durch große gläserne Öffnungen zu beiden Seiten der Fassade auf Wohnbereich und Holzstruktur der Wandverkleidung zu.
Ein kleiner Vorbau mit hölzerner Tür und Stahlbetonmauer grenzt den nicht einsehbaren Eingangsbereich ab. Im Erdgeschoss befinden sich Schlaf- und Badezimmer mit Fenstern in Richtung Innenhof. Die Böden sind mit Eichenparkett belegt. Im Flur führen elegante, fast schwebende Treppenstufen im freitragenden Stahlrahmen in die obere Etage.
Im zweiten Stock ermöglicht eine Reihe von dreieckigen Holzstrukturen einen stützenfreien, schalenförmigen Raum. Zimmerdecke und Wand gehen in drei Knicken ineinander über. Mit vier großen verglasten Holzschiebetüren lässt sich der Wohnraum fast über die gesamte Länge öffnen, ein transparentes Geländer bietet Schutz. An der Giebelseite sind Küchenelemente eingebaut. Eine eindrucksvolle Aussicht beim Essen ist garantiert – die Blicke der Nachbarn allerdings auch. (bk)
Fotos: Masao Nishikawa
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staubmeier | 30.06.2015 18:39 UhrBig in Japan
... die flüchtigen augen-blicke der nachbarn sind doch
sicher voller tränen des neides. ich als nachbar würde
verschämt zu boden schauen, wissend, welchen
aus-blick man nur selber bieten kann.