- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
25.08.2010
Ohne Türen, ohne Wände
Wohnhaus in Japan
Am Anfang mussten wir schon genauer hin schauen, denn die Fotos der beiden Wohnhäuser sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Das Büro Shinichi Ogawa & Associates (Hiroshima/ Tokio) hat ein minimalistisches Wohnhaus in einem Vorort von Hiroshima geplant, das dem Wohnhausriegel in Okinawa sehr ähnlich ist (siehe BauNetz-Meldung vom 15. Juli 2010).
Das „Warehouse“ wurde Anfang des Jahres fertig gestellt und vor kurzem bezogen – es ist ein Wohnhaus ohne Wände, dafür mit Wandschränken, Raumteilern und Ebenen. Mit seinen 175 Quadratmetern Wohnfläche ist das Wohnhaus mit einem zu allen Seiten geschlossenen Innenhof verbunden. Dabei verschmelzen Innen- und Außenraum miteinander – ein langes Fensterband lässt sich durch eine Reihe von Schiebtüren komplett öffnen. Auf der Südseite des Hauses wird der terrassenartige Hof durch eine Milchglasscheibe von der Straßenseite abgetrennt.
Die einzelnen Wohnbereiche sind linear hintereinander geschaltet: Küche und Badezimmer sind zentral in der Gebäudemitte platziert, während Wohn- und Schlafzimmer sich an den Gebäudeenden orientieren. Das Washitsu, ein Zimmer in japanischer Tradition, versinkt tiefer als die anderen Bereiche im Boden; darüber schwebt auf einer eingezogenen Ebene der Bereich für die Kinder.
Freistehende Schränke, eingebaute Regale, Schiebetüren ermöglichen die offene Raumteilung und separieren die einzelnen Wohnbereiche. Für uns Europäer scheint ein Wohnhaus ohne durchgehende Wände und ohne Zimmertüren dann doch etwas gewagt und freizügig. Vor allem Bad und Toilette sollten verschließ- oder sogar abschließbar sein.
Alle Fotos: Toshiyuki Yano
Kommentare:
Kommentare (6) lesen / Meldung kommentieren