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20.04.2022
Von Treppen und Kuben
Wohnhaus in Hamburg von Kraus Schönberg Architekten
Ein kleines Haus mit gleich drei Treppenhäusern? Das scheint auf den ersten Blick ein wenig übertrieben. Doch können solche architektonischen Lösungen gerade im Schnitt einen besonderen Charme entfalten. Und sie erlauben für die Bewohner*innen ein fein austariertes Zusammenspiel zwischen Gemeinschaft und Individualität. Kraus Schönberg Architekten (Hamburg / Konstanz) konnten kürzlich ein solch ungewöhnliches Projekt für eine Familie in Hamburg realisieren. Dessen Fassaden werden vom meist schwer wirkenden Beton charakterisiert, der auf einer überraschend leichten Erdgeschosshülle aufsitzt.
Das Wohnhaus bildet gemeinsam mit einem früheren Projekt von Kraus Schönberg auf dem Nachbargrundstück ein Ensemble. Letzteres kontrastiert zwar durch seine Holzfassade, es zeigt aber zugleich eine gewisse Kontinuität der Ideen. Auch damals arbeiteten die Architekt*innen auf interessante Weise im Schnitt. Nur mit dem fast schon gegenteiligen Ergebnis, dass im weißen Haus dank eines Zentralraums die Vertikale durchlässiger wurde. Beim jüngeren Gebäude in Beton wünschten sich die Bauherr*innen hingegen eine Entkopplung der Funktionen. Im Obergeschoss entstanden somit ein separater Kinder-, ein Elterntrakt sowie ein eigener Studio-Kubus für die Arbeit zuhause. Die baurechtlich als Staffelgeschoss definierte obere Ebene lässt über die gemeinsame Terrasse auch direkte Wege zu.
Die drei Treppen, die linear, eckig eingehaust und klassisch gewendelt ausformuliert wurden, strukturieren das Erdgeschoss. Das Raumgefüge ist im Ergebnis verwinkelt, aber zugleich von Offenheit geprägt. Bewusst verzichteten die Architekt*innen auf eine zu große Determinierung der Funktionen. So gibt es nur wenige Türen und kaum Erschließungsflächen im herkömmlichen Sinne. Ein weiterer Arbeitsbereich ergibt sich beispielsweise allein aus seiner „Abgeschiedenheit“ im Grundriss.
Und nicht zuletzt korrespondiert die offene Struktur des Erdgeschosses mit seiner visuellen Durchlässigkeit zum Umfeld. Stützenfreie Glaswände umhüllen die Räume unterhalb der weit auskragenden Deckenflächen in Sichtbeton. Die geschlossenen Fassadenteile des Niedrigenergiehauses bestehen aus einer zweischaligen Konstruktion mit Kerndämmung. (sb)
Fotos: Andreas Friedel, Hagen Stier, Ioana Marinescu
Das Wohnhaus bildet gemeinsam mit einem früheren Projekt von Kraus Schönberg auf dem Nachbargrundstück ein Ensemble. Letzteres kontrastiert zwar durch seine Holzfassade, es zeigt aber zugleich eine gewisse Kontinuität der Ideen. Auch damals arbeiteten die Architekt*innen auf interessante Weise im Schnitt. Nur mit dem fast schon gegenteiligen Ergebnis, dass im weißen Haus dank eines Zentralraums die Vertikale durchlässiger wurde. Beim jüngeren Gebäude in Beton wünschten sich die Bauherr*innen hingegen eine Entkopplung der Funktionen. Im Obergeschoss entstanden somit ein separater Kinder-, ein Elterntrakt sowie ein eigener Studio-Kubus für die Arbeit zuhause. Die baurechtlich als Staffelgeschoss definierte obere Ebene lässt über die gemeinsame Terrasse auch direkte Wege zu.
Die drei Treppen, die linear, eckig eingehaust und klassisch gewendelt ausformuliert wurden, strukturieren das Erdgeschoss. Das Raumgefüge ist im Ergebnis verwinkelt, aber zugleich von Offenheit geprägt. Bewusst verzichteten die Architekt*innen auf eine zu große Determinierung der Funktionen. So gibt es nur wenige Türen und kaum Erschließungsflächen im herkömmlichen Sinne. Ein weiterer Arbeitsbereich ergibt sich beispielsweise allein aus seiner „Abgeschiedenheit“ im Grundriss.
Und nicht zuletzt korrespondiert die offene Struktur des Erdgeschosses mit seiner visuellen Durchlässigkeit zum Umfeld. Stützenfreie Glaswände umhüllen die Räume unterhalb der weit auskragenden Deckenflächen in Sichtbeton. Die geschlossenen Fassadenteile des Niedrigenergiehauses bestehen aus einer zweischaligen Konstruktion mit Kerndämmung. (sb)
Fotos: Andreas Friedel, Hagen Stier, Ioana Marinescu
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