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10.08.2020

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Das Studio, der Fotograf und seine Familie

Wohnhaus in Gent von De Smet Vermeulen


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Wer den belgischen Eigenheimbau vor allem mit Backstein in Verbindung bringt, dem wird dieses Haus gut tun: Der Fotograf Dennis de Smet wollte ein einfaches Haus bauen, in dem er sich, seine Familie und sein Studio vereinen konnte. Im Westen von Gent, im beschaulichen Vorort Kerkwijk, fand er ein Grundstück mit altem Baumbestand und beauftragte das ortsansässige Büro De Smet Vermeulen mit dem Entwurf.

Die Architekten machten die Bäume auf dem Grundstück zum Ausgangs- und wichtigsten Referenzpunkt des Neubaus. Sie verteilten die Räume auf drei ineinander gesteckte „Holzhütten“, die sich „vorsichtig ihren Platz zwischen den Bäumen gesucht haben“, wie De Smet Vermeulen schreiben. Die kubischen Baukörper haben unterschiedliche Höhen und Proportionen, die Dächer schieben sich mit einem leichten Dachüberstand ineinander.

Der Sockel aus dunklem Backstein ist dort, wo das Haus schlank aufragt, höher und dort, wo es „stark und stämmig“ ist, niedriger. Fenster in unterschiedlichen Formaten sind locker über die Fassaden verstreut, manche setzen die Bäume oder den Garten von innen gezielt ins Bild – so wie es der Fotograf mit seiner Kamera machen würde. Die Farbe der vertikalen Holzlattung an der Außenfassade bezieht sich auf das dichte Blattwerk, in dem das Haus im Sommer zu verschwinden scheint.

Was durch die Blätter leuchtet ist das kräftige Blau und Rot der Doppeltür, die links zum Fahrradraum und rechts zur Treppe in das darüber liegende Fotostudio führt. In das Wohnhaus gelangt man durch eine deutlich unauffälligere Glastür links davon. Auch im Inneren tauchen das Rot und Blau noch einmal in den Kacheln der beiden miteinander durch einen gemeinsamen Luftraum verbundenen Badezimmer auf.

Die Wohn- und Arbeitsräume sind – so wie die Volumen des Hauses selbst – ebenfalls ineinander geschoben und offen verbunden, so dass Zonen mit unterschiedlichen Höhen und Proportionen entstehen. Diese werden durch frei stehende Objekte sortiert: die ins Obergeschoss führende Treppe, die Küchenzeile, der Ofen. Die vier Schlafzimmer im Obergeschoss sind hingegen kompakte, geschlossene Räume, die mit ihren Fenstern in jeweils eigene Richtungen weisen. (fh)

Fotos: Dennis de Smet



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

joscic | 11.08.2020 14:53 Uhr

passiv aggressiv

Schön, daß auch mal Ausführungspläne veröffentlicht werden. Das Haus ist in einem Grade pragmatisch und bricht mit Konventionen, daß es eine Provokation darstellt, wie man gleich an den ersten beiden Kommentaren sieht. Es beweist, es gibt keine Regeln, was schön oder auch nur was Architektur ist.

6

STPH | 11.08.2020 10:52 Uhr

@LarsK

das rot/blau ist übrigens das Fietsenberging. Die Fenster machen von innen Sinn... und natürlich auch von außen, weil, und hier wieder Mondrian, und das schon 1920 vor aller Zeit (in den Bauhausbüchern), gerade die körperliche Ordnung zerstört werden muss zu Gunsten des Spiels der Verhältnisse zueinander.

Komisch, 100 Jahre später und gilt immer noch!?
einfach radikal

5

Lars k | 11.08.2020 08:14 Uhr

Ach, Belgien

Farbe und Komposition, zwischen die Bäume geschoben in den Suburbs, das gefällt mir alles sehr gut. Der doppeleingang in blau und rot ausgesprochen super. Die Idee, die Körper mit lauter verschiedenen Fenstern zu durchlöchern, okay. Aber die Verteilung der Fenster wie auf Bild 1? Nope. Da stimmt Nichts. Ich hoffe, das macht wenigstens von innen Sinn.
Das ist übrigens auch kein Mondrian.

4

STPH | 11.08.2020 06:54 Uhr

...

die sache ist die, das die Moderne nach Mondrian Standpunkt und Perspektive auflöst und damit die aufgelöste Außenansicht der wahre Ort ist, nämlich überall.

Mondrianfenster, möglichst verschieden, fliegend

3

lotte | 10.08.2020 17:31 Uhr

liebe kollegen,

ernsthaft, das wirft euch schon aus der Bahn: Doppeldusche und eine Verbindung zum Wannenbad nebenan?

Ihr seid ja zu Bedauern.

aber architekt und Bauherrschaften werden sich da ja wohl geeinigt haben, GEGEN EUREN RAT. tss tss tss.

Ach ja, im EG findet ihr übrigens noch eine kleine Toilette. Sucht mal. ganz einzeln und abschließbar. Da könnt ihr ja dann in Ruhe euer Geschäft machen. viel spaß.

2

Klaus Trophobie | 10.08.2020 16:53 Uhr

Klo

Entweder, das ist sehr wirr fotografiert, oder man hat tatsächlich etwas zu viel gewollt und durcheinandergeworfen.

Die Doppeldusche mit offenem Klo ist tatsächlich völlig absurd - hoffentlich muss da niemals irgendwer was gleichzeitig.

1

auch ein | 10.08.2020 15:44 Uhr

architekt

ganz schönes durcheinander, auch mit den höhenversprüngen....

ganz absurd ist die doppeldusche.
die paar meter wand hätte man sich zugunsten der intimität noch rauslassen können....

 
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