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07.04.2017
In Marios Nachbarschaft
Wohnhaus in Frankfurt von Stefan Forster Architekten
Ein Haus in Marios Nachbarschaft? Richtig, wir befinden uns im Frankfurter Ostend, in unmittelbarer Nähe der Europäischen Zentralbank, die aktuell bekanntlich von Mario Draghi geleitet wird. Wo Draghi arbeitet, ist also bekannt, wo er wohnt, weiß man jedoch nicht. Eine neue Option für den Präsidenten hat aber gerade Stefan Forster mit seinem Frankfurter Büro errichtet: Ein Haus, nur wenige Meter vom Turm der EZB entfernt, das mit Eigentumswohnungen dem zunehmend prosperierenden Viertel gerecht wird.
Entstanden war die Nachbarschaft ursprünglich als Arbeiterquartier in kurzer Distanz zum Hafengebiet und der nahen Großmarkthalle von Martin Elsaesser. Statt um Gemüse geht es dort aber längst ums Geld. Und auch der Hafen hat von seiner Bedeutung einiges verloren. Das Grundstück in der Windeckstraße war in den letzten Jahrzehnten vor allem als Ort einer Schrotthandlung in Benutzung und konnte erst jetzt wieder in einen wohnlichen Zustand überführt werden. Die Anlage mit 48 Einheiten greift über einem L-förmigen Grundriss die Straßenfluchten auf, springt dann jedoch zurück, um Platz zu schaffen für eine Vorgartenzone.
Die Architektur zeigt sich mit einer profilierten Klinkerfassade, die mit ihren Erkern und Balkonen – laut den Architekten – die angrenzende Bebauung der Gründerzeit zitiert. Wie auch bei anderen Projekten des Büros lassen sich zugleich Bezüge zur frühen Moderne erkennen. Im Kontext des Viertels stellt das Projekt jedoch trotzdem einen gewissen Bruch dar, denn einfache Arbeiter werden hier wohl nicht mehr einziehen. Aber zumindest ein paar Büromenschen aus der EZB könnten schließlich die Tradition des arbeitsplatznahen Wohnens fortschreiben. (sb)
Fotos: Lisa Farkas
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