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21.08.2024
Suffizient am Main
Wohnhaus in Frankfurt von DGJ Architektur
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Christian Richter | 23.08.2024 15:19 UhrDas wichtigste Thema!
Das Objekt gibt zwar durchaus Anlass zu Kritik - hier haben die Architekt*innen ganz offensichtlich versucht, dem "experimentellen" Charakter des Hauses auch eine ebensolche, spielerische bis etwas gebastelte Form und Fassade zu geben. Das ist weder notwendig, oder begründet, und ist auch nicht überzeugend gelungen. Aber das Gebäude adressiert eines der bedeutendsten Themen im Wohnungsbau überhaupt: den Flächenverbrauch. Man kann das nicht genug betonen, dass es handelt sich dabei um den bei weitem wichtigsten Faktor hinsichtlich Ressourcenverbrauch, also Ökologie, und Baukosten, also Ökonomie. Die Grundrisse sind sehr kompakt, ja, und einige Kommentatoren hinterfragen die Größe oder Breite der Zimmer. Aber genau das brauchen wir: Projekte, die diese Grenzen austesten, die Grenzen verschieben, die sich trauen, auch mal den Vergleich mit anderen Großstädten auf ein Blatt zu schreiben. Dafür kann man das Projekt nur ausdrücklich loben, und jede formale Kritik erscheint mir angesichts nur noch zweitrangig.
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Peter P. | 22.08.2024 15:21 Uhr@ Fredersen
mir scheint, dass vor besagtem Fenster ein Balkon ist. Damit wäre es durchaus einfach zu Putzen.
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Fredersen | 22.08.2024 12:46 UhrDie Badewanne...
... ist sicherlich Wunsch eines konkreten Nutzers. Deshalb mag das fragwürdig aussehen, geht aber voll in Ordnung.
Ich frage mich aber die Architekten-Lieblingsfrage:
Wie putzt man das?
Festerverglasung im 4.OG, ein Drehflügel ist durch die besagte Badewanne verstellt,... Das ist schon etwas schwierig.
Ein interessante gebautes Statment, das ich selbst nicht bewohnen wollen würde.
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auch ein | 22.08.2024 11:48 Uhrarchitekt
wer schon mal mit einer baugruppe bzw. in einer genossenschaft geplant hat weiss, dass dies ein sehr gutes ergebnis ist....
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Kollege | 22.08.2024 09:55 Uhr@richarddraifeet
Nunja... Wer schon mal ein Gebäude mit (vielen) späteren Nutzern gemeinsam entwickelt hat weiß, dass diese oftmals beratungsresistent sind. Wenn es um die Umsetzung festgenagelter Grundrissvorstellungen geht braucht man da manchmal ein dickes Fell.
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richarddraifeet | 22.08.2024 07:55 UhrTinyplattenbau
Von der Couch shaut man in einem schlauchartigen Raum auf die gegenüberliegende Wand, während am Fenster jemand in der Badewanne liegt? So ein Raster bringt eben auch Zwänge mit sich, die nicht immer im Einklang mit räumlicher Qualität oder einem der Nutzung entsprechenden Raumzuschnitt & Größe stehen. Daher die Frage, ob ein Raster, angesichts der beengten Lage, hier der richtige Ansatz ist.
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@Jan | 22.08.2024 07:51 UhrZimmergröße
Nirgendwo in der Bauordnung steht wie groß ein Zimmer sein muss. In der DIN 283 gab es die Definition ab 10 m² und für Schlafzimmer tlw. ab 6 m².
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Viele Grüße | 21.08.2024 21:18 Uhraus dem Osten
Plattenbau 2.0. Zum Plattenbau der DDR führte zumindest ein kleiner Pfad vom Bauhaus. Es gab eine Entwicklung vom Wohnungsbau der 30er Jahre über die nächsten Jahrzehnte zur Plattentechnologie. Das hier ist für mich eher eine Selbstverwirklichung oder ein Experimentalbau. Ein mehrgeschossiges Tiny- Haus ?
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Fredersen | 29.08.2024 17:22 Uhr@Christian Richter
Du hast absolut recht. Das ist ein sehr drängendes Thema. Effizienz wird durch Komfort aufgezehrt. Bei Wohnen, Auto, etc.
Ich war selbst beim konstituierenden Treffen der Bauherrengemeinschaft dabei. Das Thema Suffizienz ist sehr spannend. Für meinen Geschmack ist das Projekt dabei aber über das Ziel hinausgeschossen. Vielleicht, wie schon geschrieben, aufgrund des Rasters.
Der langgestreckte Wohnraum mit der langgestreckten Couch will für mich keine rechte Qualität aufweisen. Und ein Allraum, der aus vielen Türen besteht, wird meinem perönlichen Schutzbedürfnis nicht gerecht.
Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob dieses gebaute Statement dem Thema Suffizienz nicht einen Bärendienst erweist.