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05.03.2012

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Mies en place

Wohnhaus in Biberach von Werner Sobek


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Was Mies van der Rohe mit dem Farnsworth-House 1951 radikal vorgemacht hatte, wurde in den sechziger Jahren zu Häuslebauers Traum: der eingeschossige Bungalow mit großen Glasflächen. Nun ist er zurück – natürlich in der energetisch optimierten Variante: Werner Sobek (Stuttgart) hat das Einfamilienhaus „D 10“ in einer etablierten Wohnstraße in Biberach an der Riss entworfen.

Das Haus wird von zwei parallelen Wandscheiben geprägt. Großzügige Glasflächen sollen gleichwohl eine räumliche Abgeschlossenheit herstellen. Geschützt durch ein weit auskragendes Flachdach, sorgt ein Patiohof für einen fließenden Übergang von Innen- und Außenraum. Die Wohnbereiche sind im Erdgeschoss untergebracht, während die dienenden Räume im Keller liegen. Im Norden ist eine Doppelgarage angebaut, die direkt mit dem Keller verbunden ist.

Das Energiekonzept stellt sicher, dass die zum Betrieb des Gebäudes benötigte Energie aus regenerativen Quellen stammt. Eine geothermische Wärmegewinnung mit Wärmepumpe sorgt für Warmwasser sowie für Heiz- und Kühlenergie. Die gesamte Dachfläche ist mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet, die mehr Strom produziert, als das Haus im Jahresdurchschnitt verbraucht.

Fotos: Zooey Braun, Stuttgart


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

11

Klaus Kaiser | 16.03.2014 10:00 Uhr

Sobek Haus in BC

10

kein Architekt | 07.03.2012 17:40 Uhr

Name dropping

Gibt es auch noch die Möglichkeit, Gebäude einfach zu bewerten ohne sich der Bezüge zu alten, ganz alten oder nicht ganz neuen Architekten-Stars zu bedienen? Die genannten haben auch nicht ausschließlich Nachahmenswertes gebaut.

Das Haus ist natürlich die Architektur-Purismus-Spritze schlechthin, aber auch mit Kinder-Spielzeug auf dem Boden, verschmutzten Fußböden und geschmacklosen Möbeln (die Wahrscheinlichkeit ist leider groß) wird es nicht wirklich menschlich.

Wer in einem Museum ausgestellt werden will, mag einziehen. Aber ohne Zuschauer auf der anderen Seite des Zauns? Da kann man sich auch einen Platz im Affengehege des Zoos reservieren. Da fragt wenigstens keiner, wer wessen Besucher ist.

9

Andrea Palladio | 06.03.2012 16:44 Uhr

@AKNDS

Wie sagte Mies einmal so schön?

"Ich will nicht originell sein, ich will gut sein."

8

AKNDS | 06.03.2012 15:21 Uhr

Eklektizismus

Schön zwar, aber nichts Neues, außer vielleicht den energetischen Standards...

7

Andrea Palladio | 06.03.2012 11:40 Uhr

@interessierter Laie

Sie sprechen mir vollkommen aus dem Herzen.

Im aktuellen Diskurs gibt es nicht all zu viele Tabus, man (und frau) kann mehr oder weniger sämtlichen Trends anhängen ohne sich allzu vielen Fragen stellen zu müssen. So gilt es zur Zeit etwa als chic, sich bei der Postmoderne zu bedienen (nur bitte, nicht zu viel). Auch seltsame Materialmixe stehen hoch im Kurs, etwa zu sehen beim jüngsten Pritzkerpreisgewinner.

Das einzige Dogma bleibt: alles was irgendwie noch der "Moderne" eingeschrieben werden kann, ist potentiell gut, alles davor ist es nicht. Und wenn dann noch Symmetrien in der Fassade auftauchen sollten, ist jegliches Mass objektiver Stellungnahme schnell erschöpft.

6

archi | 06.03.2012 10:27 Uhr

Aber...

...eben doch kein Mies!

5

interessierter laie | 06.03.2012 08:53 Uhr

double standards?

erstmal: sexy & chic. in bezahlbarer version sollte das in den EFH siedlungen der republik schule machen :) nur die einrichtung in klassischer moderne erscheint mir ein wenig uninspiriert, da bietet die gegenwart doch genügend mobiliar, das eventuell sogar einen schöneren kontrast bieten würde.

was mich auf folgendengedanken bringt: es wird von der redaktion bejubelt, dass hier im prinzip ein barcelona/farnsworth hybrid erschaffen wurde – man stelle sich aber mal vor, welche säure ausgeschüttet würde, hätte sobek hier eine neuversion eines hauses riehl oder perls gebaut.

4

rotho | 05.03.2012 21:44 Uhr

spurenlos

Ein Haus das absolut ästhetisch ist, durchdacht und durchdetailliert, wunderbare Übergänge zwischen Innen-und Außenraum, aber....
Die Oberflächen sind so steril wie das Besteck eine Chirugen, so glatt wie ein Computer, und genauso kalt. Wir sind als Menschen immer noch Wesen die biologische Spuren durch Fingerabdrücke hinterlassen, der Raum wirkt gerade so, als will er genau diese nicht, zuviel Leben.

3

michel | 05.03.2012 17:51 Uhr

architekt und ingenieur...

.....eben.

daher passen auch die details, die energie und überhaupt....sobek ist klasse. auch sein energiehaus in berlin, klasse. endlich mal antworten. endlich mal nicht nur ästhetisches bla-bla. mehr davon!

und wohnlich wird das schon schnell von alleine, meine kinder bekommen das in ca. 5 min hin.....

2

sylwia kulling | 05.03.2012 17:15 Uhr

Mies en place

Wunderschön.

Bitte schnell fotografieren, bevor der Regen,der Schnee, der Wind ,der Staub, die Menschen , die Handwerker , ihre Spuren hinterlassen.

1

auch ein | 05.03.2012 16:03 Uhr

architekt

ein echter sobek.....

cool und sauber durchgearbeitet.

aber ein wenig "gemütlichkeit" wär auch schön....oder wer kann in den beiden LC-"sofas" vorm Schwaben-Tatort rumlümmeln?

dafür gibts sicher im keller noch n kruschtelzimmer....

 
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