- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
04.01.2021
Hektor und das Hexagon
Wohnhaus in Bernau von PAC
Akquise über den Tag der Architektur? Das funktioniert tatsächlich. Haus K in Bernau bei Berlin entstand jedenfalls auf diese Weise, verraten PAC – Project Architecture Company . Ein frisch verheiratetes Paar besichtigte eines der Projekte des 2011 gegründeten Berliner Büros, stellte viele Fragen und schließlich die entscheidende: Ob die Architekt*innen sich vorstellten könnten, ein Einfamilienhaus für sie zu planen? Das Ergebnis wurde im Oktober 2020 fertig und bietet auf zwei Geschossen und über sechseckigem Grundriss 158 Quadratmeter Wohnfläche bei 220 Quadrameter BGF.
Ausgangslage war ein kleines, geerbtes Haus aus DDR-Zeiten auf einem großzügigen Grundstück mit verschiedenen Stallgebäuden. Das Häuschen bot die Option auf Stadtflucht auf Zeit – samt einem Hängebauschwein namens Hektor und einigen Enten, die sich die Berliner zulegten. Das Landleben überzeugte, der Altbau wurde abgerissen und der Neubau entstand. Die Hülle folgt einem klaren Konzept: Die Architekt*innen setzten hier auf den Kontrast von tragenden, besenstrichverputzten Wandscheiben (Kalksteinmauerwerk mit außenliegender Dämmung aus mineralischen Platten) und großformatigen Fenstern aus Holz und eloxiertem Aluminium. Kein Schnickschnack – nur Wand, Öffnung und ein flaches Dach.
Das Erdgeschoss ist als offene Raumfolge um einen orthogonalen Kern organisiert. Ein Teil des Wohnbereichs ist zweigeschossig. Im Obergeschoss werden über eine großzügige Galerie drei Schlafzimmer erschlossen. In ihrem Projekttext äußern sich PAC explizit zu den Oberflächen im Inneren des Hauses: „In der Ausschreibung wurde bewusst auf hohe Sichtbetonanforderungen verzichtet, nicht nur um Kosten zu sparen, sondern auch um spannende, unvorhersehbare Oberflächen mit Charakter zu erhalten. Im Kontrast dazu stehen die perfekten weißverputzten Innenwandflächen. Die Anschlüsse zwischen den Materialien werden mit Schattenfugen zelebriert, Maßtoleranzen werden nicht versteckt.“ Bei Fußböden, Treppe und Einbaumöbeln kam geöltes Eschenholz zum Einsatz. (gh)
Fotos: bullahuth
Zu den Baunetz Architekt*innen:
Kommentare:
Kommentare (3) lesen / Meldung kommentieren