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30.07.2019

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Selbstbewusste Setzung

Wohnhaus in Basel von Felippi Wyssen


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Wohnen im Gartenhaus? Der Garten ist zwar noch nicht fertig, die Lage aber durchaus idyllisch! Wer vom Basler Zentrum Richtung Fondation Beyeler unterwegs ist, kann rechts in den Gatternweg des Vororts Riehen einbiegen: Zwischen Villen und hohen Bäumen befindet sich hier seit Neuestem ein Mehrfamilienhaus, das trotz seiner Größe die Leichtigkeit eines Gartenhauses ausstrahlt. Felippi Wyssen Architekten aus Basel wollen mit diesem Projekt zeigen, wie auch in städtischen Randgebieten qualitativ verdichtet werden kann. Fabio Felippi und Thomas Wyssen kennen ihre Stadt. Beide haben in Basel studiert und bei Herzog & de Meuron Architekten gearbeitet, bis sie vor zehn Jahren ihr eigenes Büro gründeten. Nun gelang ihnen in Riehen ein Neubau, der sich als „selbstbewusster Solitär in seine Umgebung einfügt“ – so die Jury des best architects 20 Award, mit dem das Projekt in Gold ausgezeichnet wurde.

Es ist nicht das erste Mehrfamilienhaus in der Umgebung, aber ein markantes: Drei gestaffelte Ebenen bieten großzügige Balkone und Terrassen mit raumhohen Fensterläden, die schwarz geölte Fichte steht dabei im Kontrast zur ortstypischen Villenarchitektur. Mit geschlossenen Fensterläden zeigt sich der Neubau monolithisch, setzt ein starkes architektonisches Zeichen. Trotzdem wirkt das Haus unprätentiös, scheint Einflüsse unterschiedlicher Architekturen aufzunehmen, die es in seiner Umgebung verorten. Die Fensterläden und die Holzfassade selbst wecken Erinnerungen an ländliche Bautraditionen. Sichtbeton und Terrazzoplatten verweisen auf die Architektur der 1960er und 1970er Jahre – eine Zeit, in der nicht wenige Mehrfamilienhäuser in Villenvierteln entstanden sind.

Die Gartenhäuser der Nachbarschaft dienten den Architekten in Riehen als Vorbild, sie rechnen mit einer natürlichen Patina durch Witterungseinflüsse. Helles Eschenholz bildet den Untergrund, auf dem sich die Bewohner ihren eigenen Außenraum einrichten, Gartenmöbel und Pflanzen aufstellen, sodass mit der Zeit immer mehr Grün das Haus umgibt. Ähnlich bodenständig wie die architektonische Inspiration wirken auch die Grundrisse. Die leicht asymmetrische Form begründet sich mit einer optimierten Grundstücksauslastung. Wo vorher ein Einfamilienhaus stand, können nun rund 12 Personen leben. Je zwei Bäder, eine Wohnküche und Schlafzimmer mit großzügigen Fenstern bieten gute Wohnbedingungen für Familien. Über zwei großen Erdgeschosswohnungen mit je 116 Quadratmetern Wohnfläche befinden sich zwei 67 Quadratmeter große Wohnungen. Ganz oben gibt es 85 Quadratmeter und gleich zwei Balkone. Da sich diese jeweils an den kurzen Seiten des Riegels befinden, werden sie optimal belichtet. Für genügend Privatsphäre ist dank der Staffelgeschosse und auskragenden Vordächer gesorgt. (dd)

Fotos: Rasmus Norlander


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

STPH | 31.07.2019 07:24 Uhr

redende Architektur

Sack und Asche sowie Selbstgeißelung. auch eine form der modernen Askese, des less is more. Diesmal vielleicht ökologisch pessimistisch. Klassisches weiß diesmal als schwarz.
Ganz entspannt eine Nichtform.
Ganz geil auf Shitstorm als intensivste Art der Zuwendung.
wenn man schon alles hat

2

staubmeier | 30.07.2019 18:02 Uhr

ponderosa?

wohl "farben"blind der kollege.

müsste wohl eher pondegrau-sam heißen.

wie war das noch?

grau ist das neue weiß, blöd das neue schlau.

oder so.

1

auch ein | 30.07.2019 15:45 Uhr

architekt

was ist denn DAS für ne ranch?
die klapptüren sehen, sowieso in zusammenhang mit der holzfassade, wirklich aus wie ne ponderosa....

irgendwo auf dem dorf im gebirge mag das ja noch mit seiner rustikalität ganz nett sein, aber in basel?

 
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