Kataloniens Hauptstadt Barcelona wird im Westen vom Mittelgebirgszug Serra de Collserola begrenzt. In dessen hügeligem Terrain oberhalb des Stadtteils Gracia liegt auch der Park Güell, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Das sich dahinter anschließende Wohnviertel besteht aus alten Bauernhäusern, Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Gebäuden und einfachen Geschosswohnungsbauten, darunter etliche Punkthochhäuser. Dieser heterogenen Mischung von Stilen und Bauten fügte das in Madrid und Barcelona ansässige Büro
MACH mit dem
Collumpio House ein kleines Wohnhaus hinzu, das mit industriellem Charme und in leuchtendem Gelb aus der Nachbarbebauung hervorsticht. Wie die Architekt*innen angeben, haben sie sich dabei von spätmoderner High-Tech-Architektur inspirieren lassen.
Der Neubau steht an einem der steilen Hänge eines ehemaligen Bachlaufs zwischen den beiden Hügeln Coll und Carmel und schließt an einer Seite direkt an einen wesentlich höheren Mehrgeschosser an. Das Haus ist als Stapel aus drei Glaskuben konzipiert: Auf einem Betonsockel, in dem sich das zum Garten hin abgesenkte Erdgeschoss befindet, sitzen zwei Obergeschosse, die als leichte Stahlrahmenkonstruktion ausgeführt sind. Die Erschließung erfolgt über das erste Geschoss, das straßenseitig auf Bodenniveau liegt und hier mit Metall verkleidet wurde. Die drei Etagen umfassen jeweils eine offene Fläche, die entsprechend den Bedürfnissen der Bewohner*innen flexibel gestaltbar ist. Die drei großen Räume sind um einen zentralen Kern organisiert, der Bad und Abstellraum aufnimmt.
Während sich im Betonsockel ein Schlafzimmer befindet, das sich über große Glastüren zum Garten öffnen lässt, sind im ersten Obergeschoss Wohnzimmer und Küche untergebracht. Das zweite Obergeschoss bietet unter einer Decke aus gewelltem Stahl Raum für ein zweites Schlafzimmer, das MACH derzeit allerdings als Studio nutzen. Der industriellen Haptik seiner äußeren Erscheinung folgend offenbart das Haus auch im Inneren seine Konstruktion: Dachstrukturen liegen offen, Beton- und Maueroberflächen sind teilweise sichtbar. Dazu passen die eingebauten Stahl- und Betonmöbel. Die Treppe aus Metall greift das leuchtende Gelb der Fassade wieder auf.
(da)
Fotos: Del Rio Bani, Mark Rabadan