RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaus_in_Bad_Mergentheim_2409323.html

19.12.2011

Zurück zur Meldung

Giebelständiges Putzrelief

Wohnhaus in Bad Mergentheim


Meldung einblenden

Die Altstadt des im Main-Tauber-Kreis liegenden Städtchens Bad Mergentheim ist mit seiner mittelalterlichen, kleinteiligen und dichten Bebauung von hauptsächlich Fachwerkhäusern ein bildhaftes Beispiel einer typisch deutschen Stadt der Romantik. Nach Plänen des Büros Eingartner Khorrami (Leipzig/Berlin) wurde an dieser historischen Stelle nun der Neubau eines viergeschossigen Wohnhauses realisiert, der anstelle eines stark baufällig gewordenen, abgerissenen Vorgängerbaus steht.

Der giebelständige Neubau versucht sich mit seinen Dimensionen und seiner Fassadengestaltung in die umgebende, historische Nachbarbebauung harmonisch einzufügen. Vor allem was Gestaltung und Materialisierung der Fassaden betrifft, knüpft er an typische Elemente der lokalen Architektursprache an. Ein flaches, die Stirnfassade gliederndes Putzrelief zitiert das typische, geschossweise Auskragen der nahen Fachwerkarchitektur. Als Materialien wechseln sich heller Putz mit Natursteinelementen sowie den Holz- und Bronzeprofilen der Fenster und Türen ab.

Mit Bauaufgaben im historisierenden Umfeld kennen die Architekten sich übrigens aus: Sie haben beim Wettbewerb „Dom-Römer-Bebauung“ in Frankurt zwei erste Plätze machen können und werden dort folglich zwei der wiedergeschaffenen Parzellen bebauen (siehe dazu BauNetz-Meldung vom 21. Oktober 2011).

Fotos: Jonas Miller


Auf Karte zeigen:
Google Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

11

alexander | 04.01.2012 18:40 Uhr

ach...

und immerhin gut, dass von vorne tatsächlich nur die vorderseite zu sehen ist...hübsch aufgeständerte solarkollektoren auf der dachgaube und eine schicke rückseite mit neuem fensterformat und -farbe...oder habe ich auf mich auf photo 3 beim haus vertan?!

10

Bastian | 03.01.2012 13:28 Uhr

warum eigentlich Faschen!?

gehören die nicht eher in den Massivbau!?
nicht an ein Fachwerkgebäude
gutes Fenster im Giebel...
leider falsch herum...
wo sind den die Fensterläden!?
Hoffe es sind zumindest Doppelflügel!?
das große Fenster im 2. finde ich gar nicht gut... man wollte viel Licht... kein Problem
Habt Ihr im Grundriss auch immer 5 cm mehr pro Geschoss!?
Ich mag das Haus im ersten Eindruck...
doch manchmal ist glaube ich weniger mehr...
Dennoch finde ich es gut...
Ich liebe Spitze Dächer... und schmale Dachränder... und der ist euch wohl gelungen!
Das einzige was ich euch etwas übel nehme, das ist der Titel "Neubau" ... da kann man finde ich mehr zelebrieren und weniger kopieren!

Herzlichen Glückwunsch

9

epma | 26.12.2011 14:08 Uhr

lächerlich

wenn man gebauer hinschaut, wie die Fenster eingebunden sind, wie die Vorsprünge angesetzt werden, dann wird der ganze vom Architekten entwickelte Fassadenentwurf lächerlich. Er kann sich nicht zwischen copy&paste und Weiterentwicklung entscheiden. Oder er hat die Zusammenhänge nicht erkannt.
Es ist wirklich keine Weiterentwicklung, wenn ich die Faschen der Fenster auf die Geschossvorsprünge auflege. Wenn der Entwurf "stimmen" soll, dann sollten die Faschen angehängt, also unter den Vorsprüngen liegen. Das Vokabular der archtektonischen Sprache bedarf eben auch einer Grammatik.
das hier ist architektonisches Denglisch.
Man merkt die Mühe und ist betrübt.

8

@ Bonzo #2 | 21.12.2011 15:19 Uhr

...wie übrigens die meisten der

Berliner Kollegen (Kollhoff, Nöfer, Höhne, Noebel) die sich dem seltsam mesopotamisch-erdenschweren und etepete-klassizistischen Minimalismus als „irgendwie historisches“ Kondensat und Surrogat verschrieben haben, das aber – mal ehrlich - doch so garnichts mit der romantisch-pittoresken Lebendigkeit, konstruktiven Komplexität und Farbenfreude mittelalterlicher, fränkischer Fachwerkarchitektur zu tun hat. Edle Baubronze und Natursteinfaschen machen sich sicherlich für die großen Fassaden der Berliner Blockrandbebauung ganz gut, nur worin genau besteht nun ihre Eignung und Berechtigung an diesem Ort? Mich erinnert das stets ein wenig an die „moderne“ Lesart antiker Architektur und Plastik des 19.Jahrhunderts, wo man sich an dem strahlend weißen Marmor ergötzte, ohne zu begreifen, dass die antiken Zeitgenossen ganz anderes vor Augen hatten. Wie gesagt: Grundsätzlich (!) ist nichts dagegen einzuwenden, wenn man regionale, historische Baukultur respektvoll aufgreifen, fortschreiben und/oder zeitgenössisch interpretieren möchte, aber das Ganze auf ein paar schmale Gurtgesimse und das Steildach zu reduzieren ist mir da buchstäblich zu aufgesetzt und zu wenig und bleibt doch sehr an einer scheinbar gefälligen Oberfläche haften.

7

@ bonzo | 21.12.2011 13:39 Uhr

Stell dir das Haus mal

ohne Satteldach vor...Schnell würdest auch Du merken, dass dieser Kaiser - wenn nicht nackt, so -dann doch ziemlich unvorteilhaft gekleidet ist. Hier kann man schön sehen, wie das dem Kindchen- analoge Retroschema funktioniert: Kein Flachdach - also MUSS es wohl gut sein und selbstverständlich "Charakter" haben..aber welchen eigentlich?...In Wahrheit ist´s doch wahrscheinlich schlicht banal: Die Fenster sind "aus jedem Dorf ein Hund"...ein bisschen vom linken und dem rechten Nachbarn rübergefluchtet, dem Ganzen die Zipfelmütze aufgesetzt (wobei die hier noch das Beste ist) und schon historisiert man sich munter einen angeblichen Genius Loci herbei. Die unmaßstäblichen Faschen sind nach meiner Kenntnis kein "typische(s) Elemente der lokalen Architektursprache" und verströmen auch eher etwas Neoklassizistisches als etwas mittelalterlich Romantisches. Da tut dann der der spröde und unterkühlte Eingangsbereich mit der kubischen Leuchte sein Übriges...Erinnert irgendwie an Ungers und seine vielen Epigonen oder Möchtegerns... Wirkt im ganzen eigentümlich 80er-Jahre postmodern - wie übrigens die meisten der

6

bonzo | 21.12.2011 11:44 Uhr

stronzo

das haus hat charakter.
und was "wo bitte" und "alexander" als zuviel des guten empfinden, macht den gerade aus.
weiter so!

5

Wo bitte | 20.12.2011 18:09 Uhr

soll denn da weniger mehr sein?

Ich gebe meinem Vorredner recht: Die Fensterteilungen und Formate sind ziemlich nervig: Hier Hochformat, dort Querformat, mal mit Fensterkreuz, mal ohne. Dann die Faschen, die sich mit den (Schein-)Gurtgesimsen schneiden...Ich find´s alles ziemlich unruhig und unentschlossen. Solche Fassaden bestätigen nur die Kritiker historisierenden Bauens, da sie die Selbstverständlichkeit und ruhige Eleganz gelungener historischer Vorbilder vermissen lassen. Auf dem Arbeitszeugnis stünde wohl: "Hat sich bemüht."

4

Peterchen | 20.12.2011 15:38 Uhr

Super!

Gefällt mir sehr!!!
Sehr schön zu sehen wie man mit wenigen aber angemessenen Mitteln ein Gebäude erstellen kann von dem nicht nur die Bewohner sondern auch die Nachbarn, sowie die Stadt profitieren!
Weniger kann eben doch mehr sein!

3

der dude | 20.12.2011 12:14 Uhr

@alexander

...und ich finde, gerade das Spiel der Fenster zeichnet diesen schönen Entwurf aus.

2

alexander | 20.12.2011 00:59 Uhr

fensterformate

grundsätzlich ist gegen so ein gebäude nichts einzuwenden...wenn da nicht dieses fensterformat-durcheinander wäre. es ist einfach zuviel des guten auf einer so kleinteiligen fassade. diese dissonanz tut mir in den augen weh.

1

romek | 19.12.2011 16:28 Uhr

lobt

sehr schön! sensibel eingefügt, trotzdem eindeutig ein bau dieser zeit. ich bin sicher das gelingt ihnen auch in frankfurt.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

19.12.2011

Fußball im Steinbruch

Wettbewerb für Sport-Komplex in Montreal

19.12.2011

Gigon/Guyer Architekten

Bücher im BauNetz

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?