Mit schmalen Bestandsreihenhäusern kennen sich poot architectuur aus. In Antwerpen haben sie bereits mehrere Projekte realisiert, etwa auf einem fünf Meter breiten Grundstück im Südwesten der belgischen Hafenstadt. Bei ihrem neuesten Projekt handelt es sich allerdings um einen Neubau, der auf einem freien Grundstück in Mortsel – ein Kommune, die längst mit Antwerpen zusammengewachsen ist – errichtet wurde. Der schlichte Ziegelbau südöstlich des Stadtzentrums mit geschwungener Fassade fügt sich dezent in die dichte Nachbarbebauung aus den 1950er und 1960er Jahren ein.
Ähnlich dem Reihenhaus im Antwerpener Südosten entschieden sich poot architectuur auch in Mortsel für eine etagenweise Abstufung auf der Gartenseite. Ebenso wiederkehrendes Element der Entwürfe ist die teilweise doppelte Raumhöhe. Hierdurch erscheinen die Räumlichkeiten trotz der schmalen Grundfläche heller und großzügiger. Dank der Abstufung ließ sich außerdem über dem ersten Obergeschoss eine Terrassenfläche anordnen, die sich in Richtung Garten öffnet.
Die Ziegelfassade zitiert nicht nur die unmittelbare Umgebung, sondern erweist auch dem Faible der Belgier*innen für zeitgenössische Backsteinarchitektur alle Ehre. Im Inneren arbeiteten die Planenden mit dezenten Farbakzenten für Einbauten, Geländer oder Wandelemente in Hellgelb, Bordeauxrot und Graugrün. Gestalterisch prägend sind außerdem etwas verspieltere, organisch geformte Elemente wie der ovale Grundriss des Treppenhauses, die leicht geschwungenen Fassaden der Garten- und Straßenfront sowie ein ebenfalls ovales Fenster im ersten Obergeschoss.
Alle Räume sind um das zentrale Treppenhaus herum organisiert. Durch die Anordnung des Wohnraums auf zwei leicht abgestuften Ebenen wird der Grundriss weiter aufgelockert und in verschiedene Bereiche geteilt. Straßenseitig liegt die Küche mit doppelter Geschosshöhe, auf der zweiten und dritten Etage befinden sich die Schlafräume, das Bad sowie ein Arbeitszimmer. (dsm)
Fotos: Stijn Bollaert
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Mainzer | 27.01.2023 17:47 UhrEinfach besser Bauen
... ambitionierter Lückenschluss, jedoch sind die Schwünge außen und innen ohne echten Mehrwert für die Bewohner. Den Schreiner freut´s ...