Wie wohnen eigentlich Cowboys? Fragt man die Architekten Anouk Riehl, Joris van Hoytema und Erik Leusink, wird man vermutlich in Amsterdams neuen Stadtteil IJburg geschickt. Dort hat das Rotterdamer Büro BBVH Architects ein Wohnhaus aus Holzbohlen gebaut. Da die Grundstückspreise in IJburg relativ hoch sind, wollten die Bauherren bei der Wahl des Baumaterials sparen und fragten die Architekten nach einer passenden Lösung für das kleine Budget.
Nun steht das dreigeschossige Wohnhaus auf der künstlichen Insel zwischen den anderen Neubauten in der James Bradley Straat. Von weitem ähnelt das Cowboy House – so haben die Architekten dieses Einfamilienhaus genannt – einem großen Schuppen. Der Rohbau aus vorgefertigten Betonelementen wurde mit vorgesetzten Holzelementen verkleidet und wie ein Legobausteine zusammengesetzt; Auf diese Weise konnte die Bauzeit extrem verkürzt werden. Das raue, unbehandelte Nadelholz erinnert an Zäune oder Schuppen in der Provinz, während die klare Gliederung der Fassade den rustikalen Bau in sein Umfeld integriert. Die großen zweigeschossigen Tore auf der Gartenseite und der Erdgeschossbereich zur Straße hin lassen sich komplett verschließen und die Fensterrahmen in den oberen Geschossen schließen bündig mit den Holzelementen ab. Mal reinschauen, aber huch – hier wohnen ja gar keine Cowboys, sondern zwei Grafikdesigner...
Fotos: Luuk Kramer
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