Mit dem Bauen auf dem Lande kennt sich das Leipziger Büro Meier Unger Architekten inzwischen ganz gut aus. Das Haus Erler zum Beispiel haben sie im kleinen thüringischen Fockendorf errichtet und sich dafür ausgiebig mit Hoftypologien und Dorfstrukturen beschäftigt. Nun konnte sich das Architektenduo den ländlichen Begebenheiten in der Schweiz widmen: Im Kanton Solothurn haben sie ein so genanntes Stöckli entworfen. Das Wort bezeichnet im Schweizerdeutschen ein kleines Nebengebäude eines Gehöfts, das für die Altbauern gedacht ist und ihnen nach der Übergabe des Hofes an die Erben als Wohnhaus dient.
Jan Meier und Lena Unger beschreiben einen langen Prozess, während dem sie mit viel Zeit und Muße und in engem Austausch mit der Bauherrenschaft, der Familie Scholl, entwarfen und planten. Entstanden ist ein luftiger, flacher Baukörper, der sich in seiner Präsenz bewusst gegenüber dem Bestandsbau, der aus dem Jahre 1808 stammt, zurücknimmt. Das Haus Scholl wurde nicht in den Wirtschaftshof integriert, sondern befindet sich etwas abseits südlich des Gehöfts. Damit setzen Meier Unger das Zurückziehen im Alter auch räumlich um. Gleichzeitig sei das Stöckli aber immer noch nah genug, um Teil der Hofgemeinschaft zu bleiben – aber eben nicht Teil des täglichen Geschehens sein zu müssen, sagen die Architekt*innen.
Der lange Entwurfsprozess ermöglichte es, sich intensiv mit Materialien und Konstruktionsweise auseinanderzusetzen. Die Wahl fiel dabei auf eine Holzbauweise mit Vollholzwänden, die laut Projektbeschreibung ohne Dämmungen, Folien oder Klebstoffe auskommt. Alle Balken sind über Schwalbenschwanzverbindungen gefügt. Helle Kalkböden und raumhohe Verglasungen im Inneren unterstreichen den luftigen Charakter des Hauses und schaffen einen unmittelbaren Übergang nach außen. Die dem Projekt gewidmete Muße und Geduld spiegelt sich auch in den Schrankeinbauten wider, die von Meier Unger entworfen und von der Bauherrin handbemalt wurden.
Eine weitere Besonderheit ist schließlich der Kamin, der im Zentrum des Hauses steht. Er wird mit eigenem Hof- und Feldholz befeuert und wärmt über eine Bodenheizung nicht nur das gesamte Haus. Auch die rückseitig angeordnete Dusche versorgt er mit Warmwasser. Im Sommer kommt dafür eine Solaranlage auf dem Dach zum Einsatz. (dsm)
Fotos: Philip Heckhausen
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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solong | 26.11.2021 13:49 Uhr... kleiner lichtblick ....
.... kinder sind die zukunft .... war in dem gedankengut ... schon immer unverantwortlich ... trotzdem extrem wichtig ... für die gesellschaft ... natürlich nicht für den egozentriker ... die egozentrikerin .... die egozentrikdiversen ... bauen ist immer schon dem ... glaube an die zukunft geschuldet ... wer keine hoffnung hat ... sollte in keinem fall in der architur tätig sein ... führt nur zu frust für alle ... dann bitte so ... wird nicht gehen ... soviel land gibt es nicht ... hier ein ... unaufgeregtes, schlichtes, schönes "häuschen" ... ein bisschen ponyhof ... mog i