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18.03.2015
Scharfe Objekte
Wohnhaus bei Tokio von Shigeru Fuse
Sie sind geschliffen wie Kristalle, die Wohnhäuser von Shigeru Fuse, der in Chiba arbeitet. Ihre Exaktheit aus Beton und Glas und ihr scharf geschnittener Minimalismus lassen sie nicht wie Gebäude, sondern wie Objekte wirken. Fast meint man, es handele sich um dekonstruktivistische Möbelentwürfe, die allerdings der Architektur von Tadao Andō die eine oder andere Idee verdanken.
Wie schon frühere Projekte von Fuse lebt auch das Haus in Tsudanuma, zwischen Tokio und Chiba gelegen, vom Kontrast zur braven Umgebung mit ihrer eher gewöhnlichen Architektur. Kantig und glatt steht der Betonkubus am Straßenrand, mit abgekapptem Sockel und reduzierter Fassade, hinter der sich ein mehrgeschossiger Freiraum befindet. Dieser prägt als Puffer zur Umgebung das ganze Haus, das Fuse für ein älteres Ehepaar entworfen hat.
Die Grundform des Hauses ist zwar ein Quader, die Abschrägung des Erdgeschosses setzt sich mit zahlreichen Diagonalen allerdings auch im Innenraum fort, der dadurch einen kristallinen Charakter erhält. Im Sinne einer Raumsequenz ist das Wohnprogramm in offenen Halbgeschossen organisiert, wodurch das Leben im Haus entschieden dynamisiert wird. Gerade im fortgeschrittenen Alter kann schließlich etwas Bewegung nicht schaden. (sj)
Fotos: Shigeru Fuse
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