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15.07.2015

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Tektonische Studien

Wohnhaus bei Stockholm


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Hell, fast weiß heben sich die Wände gegen die Vegetation ab, gedrungen, aber bestimmt stemmen sich die quadratischen Pfeiler der Schwerkraft entgegen: Dieses Haus in Nacka bei Stockholm fügt sich nicht ein, sondern behauptet stolz seine eigene Ordnung gegenüber der Natur. Entworfen von Hermansson Hiller Lundberg (Stockholm) lässt die Architektur an klassische Vorbilder von Schinkel bis Ungers denken.

Die schwedischen Architekten verstehen ihren Entwurf als tektonische Studie, wobei die Gliederung des Baukörpers in Pfeiler und Balken durch die strukturierte Ausfachung der Öffnungen zusätzliche Tiefe erhält. Was massiv wirkt, ist allerdings von rein rhetorischer Natur – wie bei vielen historischen Bauten wird die Quaderung der Fassade allein durch Putzfugen erzeugt. Ganz real sind dagegen die Arkaden auf der westlichen Seite, die sich zu einer kleinen Terrasse öffnen.

Entgegen der differenzierten Gliederung der Fassade überwiegt im Inneren ein monolithischer Eindruck. Das kleine Haus verfügt lediglich über drei Zimmer, wobei das größte als multifunktionaler Raum vom Kochen bis zur sportlichen Betätigung für ganz unterschiedliche Aufgaben genutzt werden soll. Die monumentale Setzung der Architektur dient damit zugleich einer Offenheit des Gebrauchs – nicht immer braucht es Transparenz und Leichtigkeit. (sb)

Fotos: Mikael Olsson


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

13

MathieuDeLa- | 27.07.2015 23:47 Uhr

Absoluter Lichtblick

Zwischen dem ganzen schiefen Glas-Plunder, den wir alle mittlerweile zu Genüge kennen und der Architektur wie bei den Jetsons, ist das mal ein wirklich Positiver und schöner Beitrag.

12

Mies | 16.07.2015 15:24 Uhr

OMU

Ich sage dazu nur, haben wir alles schon gesehen! Steht in Köln und ist deutlich besser! "Haus ohne Eigenschaften" von OMU!

11

Andrea Palladio | 16.07.2015 15:21 Uhr

@Genius loci

Kann dem nur zustimmen.

10

JoFraMa | 16.07.2015 14:58 Uhr

....

Richard hat Recht

9

Architekt | 16.07.2015 14:09 Uhr

Ich find´s prima!

Ein Haus ist ein Haus.

8

Genius_loci | 16.07.2015 13:16 Uhr

Kolossal gut


Der hier vorschnell angestellte Vergleich mit NS-Architektur scheint mir gewagt und überdies gewaltig zu hinken. Er lässt ungute Erinnerungen aufkommen an die unsäglichen Pauschalismen à là Behnisch: "Säule/Massivität = NS = schlecht, Glas = Demokratie = gut".
Glücklicherweise glauben vor allem junge Architekten diesen Propaganda-Quatsch nicht mehr. Zumal sie sich bei diesem "klassischen" Haus genauso gut auf Tempel in Griechenland berufen könnten - bekanntlich die Wiege der Demokratie...

7

Richard | 16.07.2015 10:00 Uhr

...

Manche hier scheinen zu vergessen das im Dritten Reich jeder Bunker mehr detailliebe hatte als heutige Bauten.

Alles RECHTS! rechts, rechts, rechts...

PS: sehr gelungenes Bauwerk!

6

Andrea Palladio | 16.07.2015 08:27 Uhr

… wenigstens

im zweiten Post kommt der Nazivergleich, grossartig!

Vielleicht erinnert das Ganze ja auch an griechisch-römische Tempelbauten, nur mal so wild herausgegriffen aus geschätzten 5000 Jahren Baugeschichte.

Viel entscheidender scheint mir, das im Innenraum der tektonische Gedanke aufgegeben wird und z.B. die visuelle Absetzung von Pfeiler und Architrav überschmiert wird.

5

Designer | 16.07.2015 00:20 Uhr

Klassik

Im ersten Moment könnte man denken hier handelt es sich um Architektur für die Ewigkeit. Reduzierte Formensprache = ewiger Klassiker.

Ich glaube aber das für einen Klassiker mehr Klasse, mehr Raffinesse notwendig ist.

Ich finde diese Gebäudehülle leider nur langweilig, um nicht zu sagen eine Strafe. Und bin ziemlich froh das ich nicht drauf gucken muss. Aua, Aua, Aua!

4

Mario Mertens | 15.07.2015 18:03 Uhr

Aua

ja, mir viel da auch gleich der Deutsche Expo Pavilion 1937 ein, bzw. hat der Bauherr zulange in Berlin gewohnt? Auch wenn die Architekten ''ihren Entwurf als tektonische Studie'' verstehen müssen sie das dann auch so umsetzen? Das ist kein Modellbau an der Uni.

Ob man Ungers nun ein klassiches Vorbild wie Schinkel nennen kann ist dann auch noch fraglich.

3

A K | 15.07.2015 16:49 Uhr

Menschen

Fehlen irgendwie noch Bewohner ... könnte aber auch sein, dass die stören.

2

gerard | 15.07.2015 16:10 Uhr

etwas gruselig ...

... erinnert an die bauten in nuernberg, berlin etc. aus der "guten alten (?) zeit".

1

Gerd van der Mulde | 15.07.2015 15:39 Uhr

***

Sehr schön!

 
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