„Rechts zur Seite auf höheren Felsen erheben sich Kastelle, weiter unten liegt die Stadt“, schrieb Johann Wolfgang von Goethe 1787 über Catania aus Sizilien, und „obschon diese Baulichkeiten aus neueren Zeiten sind, so standen doch vor alters wohl eben dergleichen auf derselben Stelle. Nun sieht man an dem ganzen langen Gebirgsrücken des Ätna hin.“ Der Vulkan Ätna, enge historische Gassen und alte Bauwerke – die Insel Sizilien ist, spätestens seit Goethe, mit romantischen Bildern belegt. Tuttiarchitetti haben ein Wohnhaus auf der Insel gebaut, das sich auf eigene Art einer sizilianischen Romantik bedient.
In Catania, wo auch das Architekturbüro sitzt, steht das Wohnhaus. Eingekeilt zwischen großen Wohnblöcken aus den Siebzigern, zwängt sich das fünf Meter breite und 20 Meter lange Einfamilienhaus.
Als „Hütte“ bezeichnen die Architekten ihr Wohnhaus, denn auf das verputzte, rechteckige Fundament aus Lavastein setzen sie ein verwinkeltes Geschoss mit Holzverkleidung, Satteldach inklusive.
Im Vergleich zum Massiv des Fundamentgeschosses, wo der Grundriss eine klare Zimmeraufteilung vorsieht, ist die obere Etage ein offener Raum mit frei gesetzten Wandfragmenten. Zwei kleine Dachterrassen sind in das Schrägdach geschnitten. Lava, Holz, Hütte, eine Familie – umgeben von den großen Apartmentklötzen der Siebziger, haben Tuttiarchitetti hier ein ursprungsverbundenes Kleinod hingesetzt. (sj)
Fotos: Salvatore Gozzo
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Marc | 26.03.2015 20:39 UhrSchweizer...
Es musste nicht leicht gewesen sein, ein Schweizer Wohnhaus in Sizilien zu bauen... Fein, aber leider finde es ein wenig unangenehm