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28.04.2014

Im Sündenpfuhl

Wohnhaus am Öresund


Sonne und Meer, Strand und Freizügigkeit – das waren die Zutaten, die das kleine südschwedische Örtchen Mölle einst berühmt machten. Direkt am Öresund gelegen, war hier, anders als im Norden des Landes, schon im 19. Jahrhundert das gemeinsame Baden beider Geschlechter erlaubt. Schnell hatte Mölle darum den Ruf, ein besonders sündiger Ort zu sein, was wiederum ein exzentrisches Publikum anzog, das sich über die Jahre auch in experimenteller Architektur verwirklichte.

Das sind die Bezugspunkte, an die das Stockholmer Büro Elding Oscarson mit seinem Wohnhaus am Hang anknüpfen möchte. Über einem vollverglasten Wohnbereich im Erdgeschoss platzieren die Architekten ein Obergeschoss mit grober Verkleidung aus Holzplanken, in dem die Schlafzimmer untergebracht sind. Das Haus verfügt auch über ein Untergeschoss mit Weinkeller, so dass selbst bei spontanem sommerlichen Besuch immer für gute Laune gesorgt werden kann.

Räumlich gliedert der windmühlenartige Grundriss des Hauses den Außenraum in unterschiedliche Bereiche, auf die sich auch der Innenraum bezieht. So orientieren sich Küche und Essbereich öffentlicher zur Straße hin, während sich das Wohnzimmer intimer zur See hin öffnet. Auf der Rückseite befindet sich außerdem ein kleiner Arbeitsplatz.

Auch für das Obergeschoss birgt der dreigliedrige Grundriss Vorteile, denn jedes der Schlafzimmer hat hier quasi seinen eigenen Flügel. Trotz der Kompaktheit des Hauses ist also auch bei schlechtem Wetter dafür gesorgt, dass sich die Bewohner nicht zu allzu sehr auf die Pelle rücken. (sb)

Fotos: Åke E:son Lindman


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