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27.01.2021

Klinker am Kleingarten

Wohnhäuser von Modersohn & Freiesleben in Berlin


Im Berliner Westen, genauer gesagt im Wilmersdorfer Ortsteil Schmargendorf zwischen Kurfürstendamm und Grunewald, entsteht auf einem 4,7 Hektar großen Areal derzeit ein neues Wohnquartier mit 973 Eigentums- und Mietwohnungen. Investor ist die Groth Gruppe, der das Areal gehört. Das Projekt ist kommunalpolitisch umstritten, weil die Bebauung einen Teil des Geländes der Kleingartenkolonie Oeynhausen ersetzt. „Kräuter oder Kräne“ und „Beton oder Bäume“ lauteten die Protest-Slogans. Doch auch ein Bürgerentscheid konnte die Bebauung nicht verhindern – rund 150 Kleingartenparzellen mussten der Planung für das Maximilians Quartier weichen. Ein Teil der Kleingartenanlage konnte erhalten bleiben, weil nun nicht wie ursprünglich vorgesehen dreigeschossig, sondern sechs- bis achtgeschossig gebaut werde darf.

Die städtebauliche Grundform des neuen Quartiers wurde im Rahmen eines Workshopverfahrens ermittelt, zu dem der Investor vier Büros eingeladen hatte. Vier in Nord-Süd-Ausrichtung angeordnete Baufelder wurden festgelegt, wobei die nördlichen beiden dem städtebaulichen Konzept von Hilmer & Sattler und die südlichen beiden dem von léonwohlhage folgen. Bebaut werden die vier Baufelder nach Entwürfen von den vier Berliner Architekturbüros, die zum Workshop eingeladen waren: Baufeld A ganz im Norden wurde von Nöfer Architekten projektiert und wird voraussichtlich bis Herbst 2022 realisiert. Baufeld B, geplant von Hilmer & Sattler, soll im Juni 2021 übergeben werden. Die Häuser in den beiden südlichen Baufeldern C (Mietwohnungen) und D (Eigentumswohnungen) sind bereits fertiggestellt und bezogen. Sie wurden von Modersohn & Freiesleben und léonwohlhage entworfen, wobei beide Büros jeweils zwei Baukörper pro Baufeld beitrugen. Die insgesamt acht Volumen gruppieren sich um zwei offene Höfe.

Die Bauarbeiten der vier von Modersohn & Freiesleben entworfenen Gebäude mit einer Gesamt-Bruttogrundfläche von circa 20.800 Quadratmetern wurden im Mai 2020 beendet. Die insgesamt 232 Wohnungen verteilen sich wie folgt: Haus C3 umfasst 36 Mietwohnungen mit 3–4 Zimmern, Haus C4 90 Mietwohnungen mit 2–3 Zimmern. Haus D 1 nimmt 71 Eigentumswohnungen mit 2–3 Zimmern auf, Haus D 2 35 mit 3–4 Zimmern sowie ein Penthouse. Abgesehen von dem südlichsten Haus mit Hauptzugang zum Hof werden alle Gebäude von der Straße aus erschlossen.

Die beiden Volumen mit Nord-Süd-Ausrichtung verfügen über Eckbalkone und haben an der Nordfassade einen auffälligen mittigen Einschnitt, an der Südfassade gibt es stattdessen zentrale Loggien. Die nach Ost-West orientierten Häuser, die einen großen Teil der 2-Zimmer-Apartments aufnehmen, bieten mit tief in den Baukörper eingeschnittenen Loggien für alle Wohnungen Ausblicke in zwei Richtungen.

Wie die Architekt*innen erläutern, haben alle Fassaden Fernwirkung, offenbaren aber aus der Nähe betrachtet feine Details. Gemeint sind unter anderem die unterschiedlichen Farbnuancen: Die Laibungen der Fenster und Stürze werden durch schwarze beziehungsweise blaugraue, glasierte Riemchen akzentuiert, während der Rest der Fassade in hellem, rauem Klinker ausgeführt ist. Zudem ist die Richtung der Klinkerverbände gegeneinander verdreht und es bildet sich optisch eine Art Gewebe, das sich über die Fassaden legt. (tp)

Fotos: Sebastian Schels


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Modersohn & Freiesleben


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Modersohn & Freiesleben haben für das Maximilians Quartier vier Häuser entworfen, zwei mit Miet- und zwei mit Eigentumswohnungen.

Modersohn & Freiesleben haben für das Maximilians Quartier vier Häuser entworfen, zwei mit Miet- und zwei mit Eigentumswohnungen.

Zwei der Volumen sind achtgeschossig und verfügen über tief eingeschnittene Loggien.

Zwei der Volumen sind achtgeschossig und verfügen über tief eingeschnittene Loggien.

Die anderen beiden Baukörper sind als Sechsgeschosser mit angedeutetem Giebel ausgeführt.

Die anderen beiden Baukörper sind als Sechsgeschosser mit angedeutetem Giebel ausgeführt.

Farbnuancen strukturieren die Fassaden.

Farbnuancen strukturieren die Fassaden.

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