Pariser Flair, Bauhaus, Platte: In der rumänischen Hauptstadt existiert eine Vielzahl an Baustilen nebeneinander und dies oft auf immens dichter Fläche. Im Zentrum von Bukarest scheint die schnelle Verdichtung eine der größten Herausforderungen des Städtebaus zu sein. Das Bukarester Architekturbüro ADN BA glaubt, dass dieses Phänomen für die Stadt sowohl Vorteile hinsichtlich der Nachhaltigkeit als auch Schattenseiten vor allem für die Denkmalpflege aufweist. Deshalb versuchen sie, mit ihrem Wohnhäuser-Projekt eine Art Bindeglied in dieser heterogenen Umgebung zu schaffen.
Die Architekten wollten mediativ vorgehen, daher ist Flexibilität für sie das Hauptmerkmal des dreiteiligen Gebäudekomplexes. Das 8.537 Quadratmeter große Areal befindet sich zwischen engen Straßen und einem Puzzle aus alten und neuen Baublöcken. Zur Straße hin weisen die Häuser möglichst durchlässige Fassaden auf sowie ein offenes Erdgeschoss. Breite Fensterfronten wechseln sich mit tiefen Loggien ab. Die Hofseite wirkt hingegen geschlossener, an die Stelle der Loggien treten teilweise Balkone. Das Hellgrau der Betonwände, gesprenkelt mit zitronengrünen Farbflecken, fügt sich in die Umgebung ein und stellt keinen Störfaktor im Gewirr von Altbauten und kleinen Häusern dar.
Der Anspruch, flexibel zu sein, setzt sich bei der Inneneinrichtung fort. Die verschiedenen Grundrisse der insgesamt 77 Wohnungen sind zwar alle relativ klein gehalten, dafür collagenartig kombinierbar: Aus der gegebenen Anzahl entstanden im Bauprozess 50 unterschiedliche Apartments. Diese so genannten „units” oder Module erlauben zudem laut den Architekten sowohl vertikale als auch horizontale Verbindungen. In den Wohnungen dominiert heller Sichtbeton in Kombination mit Holzoberflächen. Auch die soziale Komponente fehlt nicht: Gemeinsame Aufenthaltsräume, Shops und ein Café sind in die Gebäude integriert, ebenso wie zwei vermietbare Atelierräume. (pg)
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xyz | 16.07.2014 11:32 Uhryxz
tolles projekt!