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25.04.2022
Nachverdichtung überm Parkplatz
Wohngebäude in Paris von Benjamin Fleury
Das auf sozialen Wohnungsbau ausgerichtete Unternehmen Valophis Habitat agiert in der Region Île-de-France und da hauptsächlich im Département Val-de-Marne. In der zugehörigen, mit rund 15.000 Einwohner*innen recht überschaubaren Gemeinde Valenton im Süden von Paris bot sich die Gelegenheit, eine bestehende Wohnanlage von 1974 um 18 Geschosswohnungen zu erweitern. Der Aufgabe nahm sich Benjamin Fleury Architecte-Urbaniste (Montreuil) an. Die Bestandsgebäude stammen vom ehemaligen Pariser Büro ANPAR der beiden Architekten Michel Andrault und Pierre Parat und bilden ein Ensemble aus gestaffelten Einzelbauten mit Klinkerfassade, dem bis heute ein hoher architektonischer Wert im sozialen Wohnungsbau attestiert wird.
Im Norden der vorhandenen Wohnanlage mit Projektnamen Pré l‘Arpent schloss bislang ein Parkplatz an, auf dem vorwiegend Autowracks abgestellt waren und der sich für eine Überbauung anbot. Oberhalb der als Bewohner*innenparkplatz belassenen Erdgeschossfläche entstanden drei Geschosse sowie ein Staffelgeschoss. Bei der Grundrissgestaltung legten die Architekt*innen besonderen Wert auf die Belüftung und Belichtung der Wohnungen. So sind vier von fünf Einheiten pro Etage nach zwei Seiten ausgerichtet oder durchgesteckt. Selbst die innenliegenden Erschließungsflächen werden über große Fenster seitlich des Aufzugs mit Tageslicht versorgt.
Die Architekt*innen suchten an der Giebelseite des Bestands eine Fortführung der Struktur zu erzielen, die jedoch kein direktes Abbild, sondern eine Neuinterpretation darstellen sollte. Durchgehende Bänder im Bereich der Geschossdecken greifen die Gliederung der gestaffelten Bestandsgebäude auf, die Geschosse selbst sind mit weißen, länglichen Betonplatten bekleidet, die die Ziegelhaut der Nachbarn zitieren. Die Höhe der Fensteröffnungen entspricht ebenfalls dem Vorbild, zudem stellt der in rohem Sichtbeton beziehungsweise Mauerwerk belassene Sockel einen Kontrast zum hellen Überbau und abermals ein Zitat auf die Materialdualität des Nachbars dar. Die Außenanlagen mit tieferliegenden Retentionsflächen auf beiden Seiten des Gebäudes sowie eine entsprechende Regenwasserführung waren ebenfalls Teil des Konzepts. Die Kosten des Baus mit 971 Quadratmeter Grundfläche beliefen sich laut Planer*innen auf 1,7 Millionen Euro. (sab)
Fotos: David Boureau
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