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20.04.2011

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Chasa Reisgia

Wohngebäude in Graubünden fertig


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In der Schweiz wurden wir auf einen ungewöhnlichen Mietwohnungsbau aufmerksam: Im Bergdorf Ftan in Graubünden wurde letztes Jahr das Bauprojekt „Chasa Reisgia“ fertig gestellt und vor kurzem bezogen. Das Besondere: Dahinter steckt keine Immobiliengesellschaft, sondern die gleichnamige privat gegründete Genossenschaft Chasa Reisgia, die sich vor vier Jahren extra für das Wohnprojekt gegründet hatte.
Entworfen und geplant wurde das Projekt von dem Schweizer Büro Padrun Architektur aus Guarda, die sich gegen fünf weitere Entwurfsvorschläge in einem Wettbewerb durchgesetzt hatten. Nun steht das Wohnensemble aus Sichtbeton und den schlichten schwarzen Giebeldächern zwischen den rot gedeckten Satteldächern der benachbarten Mehrfamilienhäuser auf dem sogenannten Sonnenhang.

Das genossenschaftliche Bauprojekt mit insgesamt 1.320 Quadratmeter Wohnfläche setzt sich aus einem dreigeschossigen Wohnhaus mit sechs familienfreundlichen Wohneinheiten und einem kleineren zweigeschossigen Bau mit 4 Wohnungen zusammen. Der niedrige Bau steht im rechten Winkel zu dem Hauptwohnbau. Der dazwischen liegende Außenraum wird zum Gemeinschaftsraum und ist mit einem Spielbereich und Sitzbänken ausgestattet. Die Zugangswege zu den beiden Wohnhäusern erinnern an schmale Gassen, die von den Vorplätzen ins Treppenhaus zu den Wohnungen führen.

Auffallend ist an dem Wohnprojekt vor allem die strenge Rasterung der Fassaden. Diese sind durch gleich große Ausstanzungen von 150/150 Zentimetern gegliedert. Die quadratischen Fenster aus Fichtenholz liegen leicht vertieft in der Sichtbetonschicht. Wegen der unterschiedlichen Höhen der inneren Brüstungshöhen in den einzelnen Geschossen sind die Fenster von 100/100 Zentimeter mit deren Rahmenverbreiterungen aus Lärchenholz in der Höhe unterschiedlich positioniert. Mit dieser  Optik wollen die Architekten an die traditionellen Trichterfenster der Engadiner Bauernhäuser erinnern. Mit den regelmäßigen Fenstereinteilungen soll ein Bezug zu den nach dem Dorfbrand von 1885 entstanden Wohnbauten im damals modernen norditalienischen Baustil geschaffen werden.


Zum Thema:

Download der Baunetzwoche#211 „Beton und Berge“


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

13

Akki | 03.05.2011 11:21 Uhr

lokale Bautradition

Was bitteschön wird denn hier aus der "lokalen Bautradition aufgenommen" ?? Das Grau aus dem Wort Graubünden ?

Hilfe, toter gehts ja gar kaum noch.
Die Spielerei mit den Rahmenstärken der Fenster ist ja wieder mal so eine richtig hirnrissige Architektenverkopferei.

Unsäglich daneben

Schöne Landschaft, schlimme Gebäude .

12

rauke rübenstrauch | 28.04.2011 16:09 Uhr

graubünden

in bild 8 sieht man, wie schön sich das ensemble in den kontext einfügt und dabei vieles aufnimmt und neu interpretiert. (soviel mal wieder zum tot diskutierten thema der lokalen bautradition, und was man damit machen kann.)

der sichtbeton ist sicherlich nicht so schön geworden und die kombination mit dem holz etwas unglücklich. von marte.marte hat man hier shcon vergleichbares sehr viel schöner gesehen. ich spekuliere jedoch darauf, dass das die materialien nachdem ein wenig zeit vergangen ist zueinander finden.

dem typus geschuldet versprechen die grundrisse leider viel düsternis. hier hätten ein paar durchblicke sicher eine verbesserung gebracht.

es gibt also zwar einiges zu kritisieren, aber ich finde es als beitrag zum mehrfamilienhaus trotzdem um längen besser als das meiste, was zur zeit in deutschland in ähnlichen kontexten zur zeit passiert.

11

Andrea Palladio | 28.04.2011 11:50 Uhr

Sichtbeton

Einmal mehr erschreckt mich, wie in einem Baufachforum die alten Klischees zum Thema Bauen in Sichtbeton ausgepackt werden. Das Material, daran sollte erinnert werden, ist unschuldig! Was manche Architekten danach damit machen, ist eine zweite Frage.

Die vorliegende Arbeite scheint, soweit von den Fotos eine Einschätzung möglich ist, wenig gelungen. Die Verbindung von Sichtbeton und Steildach mag ja noch angehen, aber dann würde man sich doch ein Dach wünschen, dass die Härte des Wandmaterials adäquat wiederspiegeln würde. Jetzt gewinnt man den Eindruck einer nachträglichen "Korrektur" eines kubischen Gebäudes durch den lokalen Heimatschutz.

Die Holzfenster wirken grobschlächtig und auch die ornamentalen Brüstungen wirken wie ein Fehlgriff im Register. Holz ja, aber dann doch bitte nicht so anbiedernd.

An den Grundrissen kann ich nichts wirklich Schlimmes entdecken. Unspektakulär, ja, aber auch kein wirklicher Faux-Pas.

10

peter | 26.04.2011 15:51 Uhr

@ schwizzi

sehe ich genauso.
vielleicht ist es ja in natura besser, aber die fotos machen keine lust auf eine reise dorthin.

9

schwizzi | 21.04.2011 19:56 Uhr

@ bege

sehrwohl in graubünden gewesen. viel gesehen. auch paspels und chur... aber beton ist nicht gleich beton.

8

bbp | 21.04.2011 19:34 Uhr

nett

Aber die Grundrisse? NaJa!!

7

Adelssen | 21.04.2011 19:00 Uhr

Chasa Reisgia

Tote Augen schauen in eine lebendige Landschaft.

"Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein. "

Muß ich die Quelle erwähnen?

W. Adelssen

6

peter | 21.04.2011 16:01 Uhr

betongraubünden

nicht alles, was sichtbeton heißt, ist automatisch erstklassige architektur. nichtmal in der schweiz. hier fehlen mir lioebevolle details, die die brutalität des materials ergänzen. das hier ist zumindest von außen kurz vor banal, wenngleich die innenräume gut gemacht sind.

5

michael | 21.04.2011 15:34 Uhr

kommentar zu 4

sehrwohl schon in graubünden gewesen, allerdings beführworte ich ohne einschränkungen und fordere sogar architekturen, in denen man sich wohlfühlt!

4

bege | 21.04.2011 13:31 Uhr

kommentar zu 1,2 und 3

... noch nie in graubünden gewesen, was? ist natürlich dann auch schwer zu verstehen.
ist halt nichts für liebhaber von wohlfühlarchitektur mit raufasertapete

3

schwizzi | 20.04.2011 22:29 Uhr

In zehn Jahren...

In zehn Jahren... wirssen wir, warum das GRAUbünden heisst. Schönes Ensemble, schöne Details, aber bald ganz grau... Schade!

2

auch kein | 20.04.2011 17:16 Uhr

schweizer

oha!
sieht eher aus als hätte man den putz vergessen....

etwas trostlos das ganze,
koennte auch eine dieser bauruinen auf dem land sein, bei dem dem bauherrn das geld ausgegangen ist....

1

eska | 20.04.2011 16:34 Uhr

grausambünden.

brutal.

 
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