In der Innenstadt von Zürich wurde inmitten einer bestehenden Blockrandbebauung eine Nachverdichtung mit 80 neuen Wohneinheiten realisiert. Der Entwurf für das in diesem Jahr fertiggestellte Wohnensemble mit einer Bruttogrundfläche von 13.650 Quadratmetern stammt aus der Feder des Berliner Büros Max Dudler Architekten und ist Teil des Gesamtprojekts Grünhof-Areal, für das die Allreal Generalunternehmung AG als Bauherrin auftritt. Balliana Schubert Landschaftsarchitekten aus Zürich übernahmen die Freiraumplanung.
Das 7.000 Quadratmeter große Grünhof-Areal umfasst neben dem Neubau von Max Dudler Architekten im bis 2018 hauptsächlich gewerblich genutzten Innenhof auch einen von Hauser Meier Architektinnen (Zürich) entworfenen Ersatzneubau eines Wohn- und Geschäftshauses an der Straßenseite im Nordwesten des Blocks sowie die Sanierung der daran anschließenden Bestandsbauten, mit deren Planung Arc Architekten (Hirschbach) beauftragt wurden.
Der sechsgeschossige Baukörper, mit dem das Team um Max Dudler das Blockinnere nachverdichtete, legt sich wie zwei Tetris-Steine zwischen die Randbebauung. Partielle Rücksprünge in Form von Loggien und sich regelmäßig wiederholende Mauerreliefs unterteilen das massive Volumen. Seine mäandernde, mehrgliedrige Form bildet eine Abfolge unterschiedlicher Höfe aus, in denen neue Plätze und Grünräume entstanden, die über Wege und doppelgeschossige Passagen miteinander verbunden sind. Letztere dienen darüber hinaus als Eingangsbereiche zu den Wohngebäuden.
Der Baukörper wird an der Straße von einem weiteren, schmalen Gebäude ergänzt, das sich dort in den Blockrand einreiht und als „Kopfbau und Auftakt“ auf die neue Innenhofbebauung verweist. Eine einheitliche Gestaltung der Fassade mit bräunlich-grauen Wasserstrichklinkern lässt Mäander und Solitär als kohärente Einheit erkennbar werden. Die 80 Wohneinheiten sind nach dem Prinzip des „Durchwohnens“ jeweils in mehrere Himmelsrichtungen orientiert. Terrassen und Loggien sowie Pergolen in den Erdgeschossen knüpfen an die Außenräume an. Der Entwurf begegne der Herausforderung, „Wohnqualität innerhalb des engen Raums eines bestehenden Stadtviertels zu realisieren“, schreibt das Büro in seinem Projekttext. (tp)
Fotos: Stefan Müller
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STPH | 12.11.2021 08:38 Uhr@2..
Moderne generell, als wäre die Zeit stehengeblieben. Dabei will sie doch die Entwicklung schlechthin sein. Sie ist aber immer noch wirkmächtig und faszinierend weil weitgehend unreflektiert, unerklärt. Noch vor dem Erwachen. Mal sehen bei der jetzigen scharfen Ökokehre.
Bis jetzt ist der Trieb dahinter noch aktuell und intakt. Dabei ist das physische spacen durch neue Verkehrsmittel ja nicht mehr so neu. Lediglich die Vergeistigung und Virtualisierung, hin zur Integration ggf. Entfremdung der Arbeit und Beziehungen hält an.
Vielleicht ist die scheinbare Zeitlosigkeit ja die Erstarrung vor dem nächsten gamechange.