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06.01.2025

Rot aufgesetzt

Wohnen und Arbeiten in Biel von Sara Gelibter


Mit viel Eigenleistung renovierte und erweiterte eine junge Familie ihr neues Eigenheim im Norden der Bieler Altstadt. Sie hatten das Haus am Hang direkt neben Eisenbahnschienen 2021 erworben und das ortsansässige Büro Sara Gelibter Architecte (Biel) mit der Instandsetzung und Umbauplanung beauftragt. Es ist das Erstlingswerk der Architektin, das sie 2024 fertigstellte.

Den Ausgangspunkt bildet ein Wirtschaftsgebäude, das um 1860 entstand. In den folgenden Jahrzehnten wurde es aufgestockt, umgebaut und zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch einmal um einen zweistöckigen Anbau erweitert. In den 1960er Jahren wurde das Haus zu einer Jugendherberge, in den 1980er Jahren schließlich zu einem Einfamilienhaus. Zuletzt war vor allem das Dach stark sanierungsbedürftig, was die Familie und die Architektin nutzten, um den Bestand um einen Dachaufbau mit zusätzlichen Wohn- und Arbeitsraum zu ergänzen.

Zunächst war allerdings der Aushandlungsprozess mit den Genehmigungsbehörden zeitintensiv. Denn das Haus liegt innerhalb des Bereichs Bieler Altstadt, der im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz erfasst ist. Die Architektin setzt dem Bestand eine asymmetrische Holzrahmenkonstruktion auf. Gewellte Faserzementplatten in Rot verkleiden die Aufstockung. Die in den Baukörper eingelassene Dachrinne sorgt dafür, dass die Kontur des Volumens stärker hervortritt.

Der Aufbau öffnet sich an den Giebeln, während die geschlossenen Fassadenseiten einerseits den Bau nach Norden gegen den Lärm des angrenzenden Bahnverkehrs abschirmen und andererseits im Süden Photovoltaik-Module aufnehmen. Im Erdgeschoss teilt die Architektin den zentralen Raum, bringt im Westen einen weiteren Büroarbeitsplatz und auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite ein zusätzliches Schlafzimmer unter.

Die notwendigen Bauarbeiten im Erdgeschoss erfolgte überwiegend in Eigenleistung durch die Familie. Die Kosten können von der Architektin mit umgerechnet rund 160.000 Euro nur geschätzt werden. Für die Erweiterung inklusive Ausbaus des oberen Bestandsgeschosses wird der finanzielle Aufwand mit umgerechnet rund 600.000 Euro (Baukostenplan 1–9) angegeben. Insgesamt entstand eine Geschossfläche von 245 Quadratmetern. (sbm)

Fotos: Cyril Käppeli


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