Obwohl bodenständig gestaltet, sieht dieses Wohnhaus kaum danach aus: Das 340 Quadratmeter große Domizil im portugiesischen Dorf Arrifana, wenige Kilometer von der Atlantikküste entfernt, sticht durch keine wesentlichen Eigenschaften heraus. Dem hier beheimateten jungen Architekten Pedro Henrique gelingt es jedoch, eine ästhetische Langeweile zu umgehen. Wie? Mit einer Portion weißer Schlichtheit.
Auf einem dreieckigen, leicht felsigen Grundstück gelegen, sind die kantigen Gebäudeformen den Fluchtlinien nach ausgerichtet. Zur Straße hin gestaltet der Architekt die Front geschlossen. Dafür öffnet er das zweigeschossige Volumen zu drei Seiten hin und erlaubt den Bewohnern viele abwechslungsreiche Ausblicke auf die weite Landschaft, die von ebenso niedrigen Bauten geprägt ist. Durch das zurückspringende Obergeschoss ergeben sich zwei großzügige Terrassen.
Hier oben stellt sich die Frage, ob die Ausstattung nicht hätte charakterstärker sein können. Sieht man hinein, fällt der kritische Blick auf die schwarzen Rahmen, die in willkürlichem Kontrast die breiten Fensterfronten einfassen. Das helle Holz, die schlichte Küchenzeile und die Badbereiche entschärfen dafür den etwas biederen Eindruck. Schließlich ist es ein einfaches Haus in einer einfachen ländlichen Gegend. (pg)
Fotos: José Campos
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Designer | 03.03.2015 17:14 UhrEleganz
Ich würde es eher als schlichte Eleganz beschreiben. Die Gebäudeform leitet sich ja vom Grundstück ab. Klingt erstmal simpel führt aber hier zu einem interessanten Grundriss der leider nicht immer optimal genutzt wird.
Gerade das im Artikel als positiv beschriebene Bad find ich kritikwürdig. Im speziellen die Stelle wo die Dusche stumpf hinter die Wanne gestellt ist und dieser eigenartigen Durchgang zum Fenster entsteht.