Nordöstlich des Husumer Zentrums, nahe am Schlosspark gelegen, bezogen im Oktober 2021 zwölf Bewohner*innen ihr neues Haus am Heckenweg: Es ist ein Heim für Menschen mit Behinderung des Vereins Husumer Horizonte, eine Einrichtung des Kirchenkreises Nordfriesland. Erklärtes Ziel der Husumer Horizonte ist es, ein Lebensumfeld zu schaffen, in dem Menschen mit Beeinträchtigungen den Alltag eigenständig meistern und möglichst selbstbestimmt leben können.
Dafür planten
Jebens Schoof Architekten (Heide) auf dem knapp 900 Quadratmeter großen und mit nur 15 Metern schmal geschnittenen Grundstück den zweigeschossigen, lang gestreckten Neubau der Wohn- und Betreuungseinrichtung, wobei sie die Fläche maximal ausnutzen. Das Gebäude ist in Stahlbeton konstruiert und mit hellem Backstein verblendet. Dunkle, bodentiefe Fenster und helle Sichtbetonbänder gliedern die Fassaden, letztere bilden zugleich den oberen Gebäudeabschluss mit begrüntem flachen Dach. Der Bau grenzt unmittelbar an den Hof einer Gemeinschaftsschule, auf der anderen Seite liegt ein Parkplatz. Um etwas Distanz und Sichtschutz zu diesen Nachbarn zu gewinnen, wurde das Gebäudeniveau um einen halben Meter angehoben.
Damit eine große Linde auf dem benachbarten Schulgrundstück erhalten bleiben konnte, wurde das Obergeschoss im Bereich der Krone zurückgesetzt und als Austritt gestaltet. In diesem Abschnitt etwa in der Gebäudemitte befinden sich auf beiden Geschossen und verbunden durch eine Galerie die wichtigsten Räume des gemeinschaftlichen Lebens, ausgestattet mit Küchenzeile bzw. Teeküche, einer Wohnzimmernische mit vorgelagerter Terrasse im Erdgeschoss und einem großem Angebotsbereich im Obergeschoss, der auch für größere Veranstaltungen geeignet ist. Längs durch das Gebäude ist eine Erschließungsachse gelegt. Über dem Eingangsbereich mit Foyer und Büro auf der Ostseite sind Behandlungszimmer, Technikräume und Bettenaufzug untergebracht. Auf der Westseite sind die Wohn- und Schlafzimmer mit Bädern aufgereiht. Ihre räumliche Gestaltung und technische Ausstattung folgt den Bedürfnissen der Bewohner*innen, die größtenteils auf den Rollstuhl angewiesen sind.
(uav)Fotos: Archimage
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peter | 25.11.2021 14:20 Uhraußen - innen
von außen klasse, kurz vor chipperfield! das ist sehr, sehr schön für eine alltägliche bauaufgabe.
aber von innen - naja. vermutlich haben das mehr oder weniger bauherr und nutzer vorgegeben. besonders schade finde ich die partiellen akustikdecken.