„Nachdem sich die spanische Wirtschaft langsam wieder von der Rezession zu erholen begann, wurde auch die Bautätigkeit im Land wieder verstärkt aufgenommen.“ So beginnt der Pressetext zur Wohnbebauung Habitat Bulever, die Gabriel Verd Arquitectura und Buró4 Arquitectos aus Sevilla im fern der Innenstadt gelegenen Vorort Mairena del Aljarafe entworfen haben. 123 Wohnungen finden hier Platz, verteilt auf drei Volumina.
Der ursprüngliche Bebauungsplan stammte noch aus der Zeit vor der Rezession und sah vor, in Analogie zu benachbarten Projekten kompakte Wohnblöcke mit kleinen Lichthöfen zu errichten. Da in diesem Konzept aber weder auf die Orientierung der Baukörper noch auf die Organisation der Freiflächen besonderes Augenmerk gelegt worden war, beschlossen die Architekten, den veralteten Plan abzuändern. Sie fertigten eine Studie an, die bei gleicher Dichte einen anderen Blocktyp vorsah. Dieser sollte mit dem bis dato geltenden Gesamtplan vereinbar sein, aber zu einer deutlich höheren städtebaulichen Qualität beitragen. Ziel war es, die Ausrichtung der einzelnen Wohnungen zu optimieren und einen großen Freibereich zu schaffen, der Infrastruktur und Freizeiteinrichtungen für die Bewohner aufnimmt.
So entstand Habitat Bulever als dreiteiliger Wohnkomplex um einen städtischen Platz, der als Herzstück der Siedlung dienen soll. Laut Architekten ist er von seinen Ausmaßen her vergleichbar mit dem bekannten Wahrzeichen Patio de Banderas, einem Platz gleich neben dem Königspalast Alcázar in der Innenstadt von Sevilla. Anders als bei diesem bilden beim Habitat Bulever ein kreisrunder Swimmingpool und ein Sportfeld den Treffpunkt der Siedlung.
Die Verwendung von drei charakteristischen Materialien fasst die einzelnen Baukörper optisch zu einem großen Ganzen zusammen: Klinker an den Fassaden, Sichtbeton für die konstruktiven Bauteile und spezielle Blechgitter für den Schutz vor der Sonne. Mit dem Sonnenstand verändern sich auch die Schattenspiele auf der Fassade. (tl)
Fotos: Jesús Granada
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eine junge | 22.03.2020 20:13 Uhrarchitektin
bild acht. der handlauf ist eine katastrophe.
der freiraum wirkt auch nicht sehr einladend. hier hätte man weniger zaun und mehr diversität schaffen können.