Große städtebauliche Vorhaben sind in der Kulturstadt Bordeaux keine Seltenheit. Insgesamt 50.000 neue Wohnungen sollen in der Stadt gebaut werden, entwerfen dürfen namhafte Büros wie OMA oder Lacaton & Vassal. Entgegen den Großplanungen beweist das in Paris und Cenon bei Bordeaux ansässige Büro Martin Duplantier Architectes mit seinem bereits fertig gestellten, kleinmaßstäblichen Wohnungsbauprojekt „Viravent“, ebenfalls in Cenon, dass es auch in kleinen Schritten vorangehen kann: „Das Viravent integriert sich in die vorhandene Stadtstruktur, anstatt sich ihr aufzudrängen“, sagen die Architekten.
Die zwei fast parallel zueinander positionierten Wohnblöcke sind ausnahmsweise nicht im Segment des sozialen Wohnungsbaus angesiedelt – vielmehr soll hier eine soziale Durchmischung stattfinden. Die Architekten betiteln das Projekt als „elegante Architektur“, deren Vermarktung nicht lange auf sich warten ließ. In diesem Sinn gestalteten sie das Gelände im mediterranen Flair: „Die Freiflächen sollen als eine Art Lustgarten mit ortstypischen Pflanzen gestaltet werden – mit Zypressen, Pinien, Olivenbäume, Zedern, Platanen, Obstbäumen und vielfältigem Laubholz.“
In diesem Wohnparadies kommen die zwei langgezogenen Bauvolumen von insgesamt 9.000 Quadratmeter Fläche und mit knapp 120 Wohneinheiten doch recht düster daher. Allerdings wird die schwarze Fassade durch großzügige weiße Loggien und sattegelbe Markisen aufgelockert. Die Architekten spielen bewusst mit den Farbkontrasten, die besonders bei Sonnenschein auffallen.
Von dem an dieser Stelle einst stehenden Altbau, der im Zuge der Bauarbeiten abgerissen wurde, blieb nur die alte Kalksteinmauer. Sie umschließt den neuen Wohnkomplex: „Eine abgeschiedene Insel, verborgen hinter Pflanzen und einer Steinwand.“
Alle Fotos: Yohan Zerdoun
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Emanuel Franziskus Penzkofer | 31.07.2014 11:14 UhrSchwarzes Loch
Foto 8 sagt alles: Man kann Licht auch wegfangen. Wunderbare Gefängnisarchitektur.
A black gag.