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19.12.2024

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Genossenschaftliche Passage in Düsseldorf

Wohnbauten von Stefan Forster


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Im Düsseldorfer Stadtteil Gerresheim hat das Architekturbüro Stefan Forster (Frankfurt am Main) das Quartier Die Passage mit 187 genossenschaftlichen Mietwohnungen realisiert. Sie verteilen sich auf 16 Wohnhäuser, die die Architekt*innen im Auftrag der Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf-Ost Wogedo in die Struktur einer ehemaligen Arbeitersiedlung des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts einfügten.

Die Neubauten ersetzen 29 Wohnhäuser aus den 1930er Jahren. Den Abriss gab die Genossenschaft als Eigentümerin des Bestands vor, nachdem sie die Bauten als sanierungsbedürftig und nicht mehr zeitgemäß bewertet hatte. 2018 lobte sie gemeinsam mit der Landeshauptstadt Düsseldorf ein kooperatives Wettbewerbsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung aus, bei dem sich 2019 das Büro Stefan Forster durchsetzte.

Gefordert waren Neubauten, die sich in die kleinteilige Bebauungsstruktur des umgebenden Siedlungsareals einfügen und an das Erscheinungsbild anknüpfen. Sie sollten nur eine geringfügig höhere bauliche Dichte aufweisen als der rückgebaute Bestand. Die Architekt*innen setzten sechs Baukörper entlang der Hagener Straße, die wiederum aus bis zu drei Wohnhäusern bestehen. Ein weiteres Gebäude wurde in der angrenzenden Lüdenscheider Straße realisiert.

An den Fassaden zur Straße arbeiteten die Architekt*innen mit einer zweischaligen Vollklinkerfassade mit porosierten Lochziegeln als Dämmung. Flache Erker und ein Staffelgeschoss gliedern die Straßenansicht plastisch. Hinzu kommen auffällige Streifenreliefs sowie changierende Farben der Klinker. Gartenfassaden und Staffelgeschosse wurden mintgrün verputzt. Deutlich zeigt sich hier ein Aufgreifen von architektonischen Motiven aus der Zwischenkriegszeit, wie es für das Büro nicht unüblich ist.

Auf 18.270 Quadratmetern Bruttogeschossfläche brachten die Architekt*innen 187 Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern unter. Mehr als ein Drittel der Wohneinheiten ist öffentlich gefördert, mit Mietpreis- und Belegungsbindung. Weitere rund 50 Prozent orientierten sich am preisgedämpften Segment, gibt die Wogedo auf ihrer Webseite an. Zudem finden eine Kita und Fahrradräume im Erdgeschoss Platz.

Zwischen den Baukörpern führen Wege in das angrenzende Waldgebiet im Norden und in die gemeinschaftlich genutzten Höfe im Süden. Dort platzierten die Architekt*innen zwei kleine Baukörper: einen Gemeinschaftsraum für das Quartier sowie eine Waschküche. Im südlichen Bereich nimmt eine Tiefgarage einen Teil der geforderten Stellplätze auf. Die Kosten werden mit rund 54,5 Millionen Euro brutto für die Kostengruppen 200 bis 700 angegeben. (sbm)

Fotos: Lisa Farkas


Zum Thema:

In der Vergangenheit realisierte das Büro neben einem Wohnblock in Hannover, der Wohneigentum und genossenschaftliche Mieteinheiten verbindet, unter anderem zwei Wohnneubauten vis-à-vis dem Eingang der Europäischen Zentralbank im Frankfurter Ostend sowie nur wenige Kilometer entfernt ein Mehrfamilienhaus mit Kita.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

Arcseyler | 20.12.2024 10:44 Uhr

www.

Dieser seltsame expressionistische Zwischenstil, schon mit beginnender Horizontale, diese aber dann um so pessimistischer erdenschwer. Auf der Rückseite klappt's dann mit dem Abheben.

5

Max | 20.12.2024 10:08 Uhr

Abriss

Mir gefallen die Bauten auch gut. Ich habe beim Bild des Vorzustands kurz gedacht, dass das ja ein sehr gelungener Umbau mit Aufstockung ist, habe dann aber doch noch den Text gelesen. Traurig, dass "sanierungsbefürftig (natürlich nach fast 100 Jahren!) und nicht mehr zeitgemäß (oha, auch das nach 100 Jahren!)" nur die Schlussfolgerung 'Abriss' zulässt. Ich bin mir sicher, auch den Bestand hätte man aufstocken und verdichten können und mit einem kleinen Unterzug wäre auch eine Wohnküche drin gewesen. Vielleicht wäre die Tiefgarage entfallen, aber das wäre ja noch günstiger gewesen. Es beschleicht mich aber mal wieder die Annahme, dass der größte Klotz am Bein des zukunftsfähigen Bauens die Bauherren sind.

4

peter | 19.12.2024 22:47 Uhr

@ulrich

vermutlich weil es in einer innenstadtlage kaum möglich ist, ein so großes grundstück zu kaufen. und wenn, dann zu einem preis, der eine nutzung und ausführung in dieser art völlig unmöglich macht.

3

Ulrich | 19.12.2024 21:22 Uhr

Schoen

Schoene Anlage - da fragt man sich, wieso sowas nicht in einer Innenstadt gebaut werden kann, wo alles immer gleich aussieht. Ich finde auch die Farben klasse

2

peter | 19.12.2024 19:08 Uhr

städtebaulich...

...und baukörperlich sehr schön - eine straße und eine anlage, in der es sich sicherlich sehr gut leben lässt. so gut, dass man über die etwas ungelenke fassadendetaillierung bzw. die wuchtigen fensterumrahmungen und die seltsamen ziegelfarbkontraste hinwegsehen kann.

1

auch ein | 19.12.2024 16:22 Uhr

architekt

ich mag die forster bauten sehr.
auch die verschiedenen fassadengestaltungen "vorne und hinten".
aber diesmas ist die farbe "hinten" irgendwie total daneben gegangen....aber im gegensatz zum ziegel kann man das ja nächstesmal harmloser streichen

 
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