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08.04.2024

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Freiluftwohnzimmer in Innsbruck

Wohnbauten von Bogenfeld Architektur


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Wie in vielen europäischen Städten steigen auch in Innsbruck die Einwohnerzahlen beständig und so der Bedarf an Wohnraum. Leider zieht die damit einhergehende innerstädtische Verdichtung auch oft einen Verlust an Grün- und Außenräumen nach sich. Im östlichen Teil der Tiroler Großstadt realisierte das Büro Bogenfeld Architektur (Linz) nun einen Wohnungsbau, der dieser Problematik mit der Idee eines „Freiluftwohnzimmers“ begegnet.

Der Komplex mit über 300 Wohneinheiten befindet sich im Stadtteil Reichenau, nur eine Querstraße vom Innufer entfernt und ist Teil eines der größten Wohnbauprojekte der Stadt auf dem sogenannten Campagne Areal. Für die Entwicklung des rund 8,4 Hektar großen Gebiets wurde bereits 2016 im Rahmen eines kooperativen Planungsverfahren ein städtebauliches Leitkonzept beschlossen. Dazu gehören die Neustrukturierung der bestehenden Sportanlagen, die Aufwertung der Freiflächen sowie 1.100 überwiegend geförderte Wohnungen auf insgesamt vier Baufeldern.

Der Wohnungsbau von Bogenfeld Architektur besetzt das erste Baufeld an der Radetzkystraße, wofür 2017 ein offener Wettbewerb von den Wohnungsbaugenossenschaften Innsbrucker Immobilien Gesellschaft (IIG) und Neue Heimat Tirol (NHT) ausgelobt wurde. Der 2022 fertiggestellte Komplex wurde in Zusammenarbeit mit der zweitplatzierten ARGE Harald Kröpfl (Landeck), Ralf Eck und Christoph Eigentler (beide Innsbruck) realisiert.

Zwischen Reihenhäusern und Solitärbauten stellen die vier Gebäude eine eigenständige städtebauliche Figur dar. Der Baukörper schafft Dichte, indem er sich von den Grenzen des Grundstücks löst. Die Geometrien der Wohnbauten erzeugen dadurch Freiflächen, Gebäudezugänge und einen Innenhof. Die durchschnittlich sechs Stockwerke orientieren sich an der Umgebungsbebauung – mit Ausnahme des elfgeschossigen Wohnturms, der an der westlichen Grundstücksecke emporsteigt.

In den Erdgeschossen sind Einzelhandel, ein Restaurant und öffentliche Beratungsstellen zu finden. Die Ein- bis Dreizimmerwohnungen werden über den Innenhof erschlossen. Hier spiegel sich das Konzept des gemeinschaftlichen Wohnzimmers wider. Ein Arrangement aus hölzernen Sitzinseln und Bepflanzungen laden zum gemeinschaftlichen Verweilen ein. Auch fügten die Architekt*innen Hochbeete, Schließfächer und eine Freiluftdusche hinzu. Ins Auge fällt die freitragende Stahlbrücke im vierten Obergeschoss. Die Dachgärten und Balkone führen den Gedanken des Wohnzimmers weiter in die Höhe und bieten einen Ausblick auf die Tiroler Alpen.

Die hellen Putzfassaden wirken im Gegensatz zum städtebaulichen Auftritt eher zurückhaltend. Mit der verspielten Anordnung der Fenster und Balkone setzen die Architekt*innen einen Kontrast zur Umgebung. Die Kosten für die rund 11.700 Quadratmeter große Wohnfläche beziffert die Bauherrschaft auf rund 58 Millionen Euro. Für die Ausgestaltung der Frei- und Sportanlagen des Areals wurde 2022 ein weiterer offener Wettbewerb ausgelobt, aus dem das Architekturbüro ma.lo ZT (Innsbruck) und das Landschaftsarchitekturbüro POLA (Berlin) als Gewinner hervorgingen.

Text: Kjell Reiter
Fotos: David Schreyer


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Kommentare
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2

Andy | 09.04.2024 23:58 Uhr

Leider sehr hässlich

Einfallslos, hässlich, gestaltungsarm im Detail. Ein abgewohnter Unort spätestens fünf bis zehn Jahren

1

peter | 08.04.2024 18:17 Uhr

ein stück italien (oder wien?) in innsbruck

gefällt mir sehr gut, insbesonders die sehr südländisch-städtisch anmutenden zwischenräume. einen elfgeschossigen wohnungbau würde sich hierzulande ja keiner trauen - aber warum denn eigentlich nicht!

weniger gut ist die detaillierung der fassaden im oberen bereich mit ihren 08/15-fenstern und balkonen im wdvs. hier hätte etwas mehr liebe zum detail, vielleicht auch einfach etwas farbe oder material, sicher gut getan.

 
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