Seit 2019 lobt der Callwey Verlag neben dem kürzlich verliehenen Award für die Häuser des Jahres auch einen Preis für innovativen Geschosswohnungsbau aus – nicht zuletzt aufgrund extremer Flächenknappheit. Die Auszeichnung kürt gelungene Wohnarchitekturen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Antworten auf die großen Baufragen unserer Zeit liefern und einen hohen ökologischen Anspruch erfüllen, sich mit einer wandelnden Gesellschaft und den damit einhergehenden unterschiedlichen Lebensformen oder auch mit den Ungleichheiten zwischen Stadt und Land auseinandersetzen.
In diesem Jahr vergab die Jury, bestehend aus Claudia Boymanns, Benita Braun-Feldweg, Simon Dietzfelbinger, Cornelia Hellstern, Reiner Nagel, Ulrich Nolting, Fabian Peters und Josef Schmid zwei erste Preise, drei Anerkennungen und 45 Auszeichnungen in 13 Kategorien: Experimenteller Ansatz, Generationenwohnen, Innovative Fassade, Ländlicher Raum, Mischnutzung, Modulare Wohnungsbau, Nachhaltiges Energiekonzept, Nachverdichtung, Premiumwohnen, Quartiersentwicklung, Revitalisierung, Sozialer Wohnungsbau und Wohnhochhaus. Zusätzlich wurden fünf „Produkte des Jahres 2021“ prämiert.
Preise
- ein 1. Preis: Wohnprojekt „Gleis 21“ in Wien von einszueins architektur (Wien)
Auftraggeber: SCHWARZATAL – Gemeinnützige Wohnungs- & Siedlungsanlagen GmbH und Verein „Wohnprojekt Gleis 21“
- ein 1. Preis: Ortsverbundenheit – Wohn- und Werkhaus Weilerstraße in Schwaikheim von schleicher.ragaller architekten (Stuttgart) in Zusammenarbeit mit CAPE, Markus Binder (Esslingen)
Auftraggeber: BauherrInnengemeinschaft Wössner & Hiss
Anerkennungen
- Shared Space Malmöer in Berlin von Christoph Wagner Architekten und Wenke Schladitz (Berlin)
Auftraggeber: Planungsgemeinschaft Walden 48 GbR c/o Mauer Bauprojektmanagement
- Stadthäuser Finkenau in Hamburg von DFZ Architekten, Kraus Schönberg Architekten (beide Hamburg), APB. Architekten (Hamburg) und Adam Khan Architects (London)
Auftraggeber: Baugemeinschaft Finken und Uhlen GbR
- Walden 48 in Berlin von Scharabi Architekten und Anne Raupach (beide Berlin)
Auftraggeber: Malmöer 4 + 5 Berlin GbR
Ein erster Preis ging an das Wohnprojekt Gleis 21 in Wien von einszueins architektur, dessen drei Grundprinzipien „solidarisch wohnen“, „g’scheit genießen“ und „medial gestalten“ in einem umfassenden „Visionenworkshop“ herausgearbeitet wurden. „G’scheit genießen“ lässt es sich dabei in einem Bistro mit frischem, saisonalem und regionalem Angebot sowie in einem sogenannten Gastgarten. Medial gestaltet wird dagegen in der Medienwerkstatt, in der Kurse zur Weiterbildung im Online-, Audio- und Videobereich sowie integrative Sprachkurse für Bürger*innen aus der EU und Asylwerber*innen angeboten werden.
Einen zweiten ersten Preis erhielt das Büro schleicher.ragaller architekten, das mit dem Architekten und Bauphysiker Markus Binder von CAPE in Schwaikheim anstelle baufälliger landwirtschaftlicher Nutzgebäude ein modernes Wohn- und Werkhausensemble errichtete. Beide Projekte, so heißt es in der Pressemitteilung „überzeugten nicht nur aufgrund ihrer beispielhaften Wirkung, sondern gerade auch in dieser unerwarteten Dualität – die urbane Antwort im ländlichen Raum gegenüber der Idee, das Dorf in die Stadt zu bringen.“
Unter den Auszeichnungen finden sich unter anderem das
Wohnensemble Erhardt 10 in München von
Thomas Kröger Architekten (Berlin), das
Wohn-und Geschäftshaus in Halle an der Saale von
KLM-Architekten (Leipzig), das
Studentenwohnheim Lutterterrasse in Göttingen von
LIMA architekten (Stuttgart), das
Hochhaus K1 in Jena von
kister scheithauer gross (Köln, Leipzig) und die
Wohnbebauung Schlösslipark St. Gallen von
Holzer Kobler Architekturen (Zürich, Berlin). Mit
Charlie Living und BRICKS Berlin Schöneberg sind
Graft (Berlin, Los Angeles) gleich zweimal vertreten.
Alle 50 „Wohnbauten des Jahres 2021“ sind in der Begleitpublikation
Ausgezeichneter Wohnungsbau 2021 zusammengefasst. Die entsprechende Ausstellung ist für das Frühjahr 2022 in München in Vorbereitung.
(tp)
Zum Thema:
www.callwey.de