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06.02.2020

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Wo einst Zimtäpfel lagerten

Wohnbau von MDDM Studio nahe Peking


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Pfirsich, Zimtapfel, Mangostane – Mitte des letzten Jahrhunderts baute man in einem Bergdorf nördlich von Peking, nahe der chinesischen Mauer, einen unterirdischen Lagerraum für Obst und Gemüse. Ein rechteckiger Bau, 21 mal 11 Meter groß und vier Meter hoch, aus Naturstein. Jetzt wurde dieser zu einem Wohnhaus um- und ausgebaut. Realisiert haben das Haus an der Großen Mauer MDDM Studio aus Peking.

Dem Auftraggeber, einem privaten Bauherren, gehört an der Südseite des Grundstücks bereits ein Wohnhaus. Es steht oberhalb des ehemaligen Speichers, mit Blick auf dessen begrüntes Dach. Diesen Blick nicht zu verbauen war neben dem Erhalt der alten Steinmauern und der Schaffung eines hellen Innenraumes trotz Lage in einer Senke eine der Bedingungen des Umbaus.

Entstanden ist ein Materialmix aus Naturstein, poliertem Beton, weiß verputzten Innenwänden und einem holzverkleideten Kasten an der Nordseite, der Garage. Hier wurde auch die Steinmauer unterbrochen, durch eine große Glasfassade ersetzt und der Boden entfernt, um eine großzügige Terrasse davor zu schaffen. Das Bestandsdach wurde durch zwei Betonplatten ersetzt, die von der Steinmauer gelöst und auf zwei verschiedene Höhen gesetzt wurden.

Das untere Dach deckt Wohnzimmer und Garage ab und ist als Dachterrasse konzipiert. Es ist kürzer als die vorhandene Steinmauerlänge und schafft zwei Gärten im Osten und im Westen des Hauses. Das höhere Dach im Süden ist nach Westen verschoben, um einen Durchgang zur unteren Dachterrasse zu ermöglichen. Unter dem höheren Dach im südlichen Teil des neuen Hauses befinden sich die vier Schlafzimmer, jedes mit eigenem Bad. Die Schlafzimmer sind über drei Stufen mit dem Wohnbereich verbunden.

Eine Besonderheit gibt es noch: Weil die Grundstücke von Speicher und bestehendem Wohnhaus durch eine schmale Straße getrennt sind, verbindet ein Tunnel unter der Straße beide Gebäude. So blickt man nun vom alten Wohnhaus auf zwei Gründächer, während sich im Hintergrund die chinesische Mauer über die Berghänge schlängelt. (kat)

Fotos: Jonathan Leijonhufvud


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

Bo ist ein kurzer Name | 11.02.2020 11:19 Uhr

hmm...

Guter Entwurf, aber ich kenne das Wetter in Beijing, im Sommer wenn es stärker regnet...

7

Stefan Lorenz | 07.02.2020 16:36 Uhr

@ Johann Maier

Ihr Wissbegierde stille ich gerne:

Wenn man ein dickes Steak anbrät, dann kann man die Fenster öffnen. Und wenn man dies nicht tut, dann riecht es nach Steak. Wer kochen kann, wird dies nicht als Problem ansehen. Beim Duschen wird übrigens die Luft feucht und beim Wischen der Boden nass.

Eine Holzplatte als Sitzbank ist wärmer als Stein und wer mag, kann sich ja ein Kissen nehmen. Leder oder fester Stoff wären funktional deplatziert, oder was haben Sie zuhause?

Sicherlich gibt es Leute, die ihr eigenes Auto bewundern, es mag sogar Autos geben, die schöne Ausblicke zu schätzen wissen, entscheidend war hier sicherlich, die notwendige Höhe einer Garage mit Berücksichtigung des Hanges. Oben hätte sie "rausgeschaut".

6

Felix | 07.02.2020 14:54 Uhr

Gästehaus

Wird wohl ein Gästehaus sein, daher die vielen Bäder.
Der Besitzer wohnt ja schliesslich direkt dahinter.

5

solong | 07.02.2020 14:19 Uhr

..2..3...

... social skills ... = ???? ... allein lebende "retortenkinder" ... ????
... das niemand mit den anderen ein badezimmer teilen will ... naja sind ja 2 personen pro bad ... wären sie in familie aufgewachsen wüssten sie ... das 4 pro bad in der morgentlichen "rushhour" schon zu ...aggressionen führen können ... wozu man 4 zimmer mit 8 betten benötigt ... tja bei 4 kindern + 1 gästezimmer für großeltern, etc ... ist schon das limit erreicht ...
wenn man schon die durchaus rundrum gelungene architektur nicht beurteilen kann ... kann man das ... mit verlaub "geistarme rumgenörgel" hier ruhig lassen ...

4

Mainzer | 07.02.2020 10:38 Uhr

Differenziert

nun ja, die besagte + zugleich berühmte Mauer sieht wohl nur der Alteigentümer des darüber liegenden Bestandes.

Gleichwohl ist die räumliche Differenzierung innen und außen in weiten Teilen sehr gelungen ... und die Garage lässt sich bei offenem Tor doch sehr vielfältig gemeinsam mit den offenbar sehr Bad-affinen Bewohnern nutzen.

3

mick | 07.02.2020 08:30 Uhr

Gebäudenutzung?

Ein paar Worte zur beabsichtigten Nutzung des Gebäudes wären interessant gewesen, so bleibt spekulativ, wozu man 8 Betten und 4 Bäder benötigt, jedoch keinerlei Stauraum sowie offensichtich auch nicht beabsichtigt, Gäste zu empfangen...

2

Jan | 06.02.2020 18:45 Uhr

isoliert

Eigentlich ein schöner Entwurf.
Der Kamin ist toll (geht in D natürlich nicht...)
die Sitz- Wohnmulde verschafft einen angenehmen Perspektivwechsel und bringt einem die Landschaft näher.

Aber mögen sich die Familienmitglieder, die hier wohnen, so wenig, dass niemand mit dem Anderen ein Badezimmer teilen will?
Da könnte man sich einige Objekte sparen und den gewonnenen Platz den doch sehr eng geratenen Individualräumen zuschlagen.

Dann wärs ein richtig tolles Haus.

1

Johann Maier | 06.02.2020 15:52 Uhr

Eigentlich ganz nett

Doch frage ich mich, wer diese Möbel zusammengekauft hat. Diese pompöse Küchenzeile (darf man fragen, was passiert, wenn man sich ein dickes Steak anbrät? Ich hoffe nicht, dass dann die ganze Bude nach Bratenfett riecht) und daneben so ein etwas deplaciert wirkender weißer Tisch und eine Holzplatte (!) als Sitzbank.

Das spiegelt sich auch im Grundriss wider: Ein großzügiger Wohnraum und daneben die Autogarage. Damit das Auto den Ausblick genießen kann, wenn das Garagentor offen steht oder damit man sein Auto bewundern kann, wenn es vor der Garage auf seinen Einsatz wartet? Naja, durch diese gigantische Fensterfront sieht man anscheinend nur in eine Geländevertiefung (ein Loch in der Landschaft sozusagen).

 
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Aus einem alten Speicher, in dem die Dorfbewohner Obst lagerten, wurde ein Wohnhaus.

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Die alten Natursteinmauern wurden nur an einer Seite abgetragen.

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Durch die Lage in einer Senke war Licht ein großes Thema

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Am Horizont schlängelt sich die chinesische Mauer durchs Bild.

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