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06.06.2016

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Grillen über dem Parkplatz

Wohnbau in Montreal


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Es ist nicht genügend Platz auf dem Grundstück. Für ihren Wohnungsbau an der geschäftigen Avenue Papineau in Montreals Rosemont-Petite-Patrie-Viertel, mussten die Architekten Naturehumaine (Montreal) daher eine Lösung finden, welche den üblichen Ansprüchen auto-affiner Großstädter in Nordamerika nach einem privaten Parkplatz und einer privaten Freifläche gleichermaßen gerecht wird.

Zur Straße hin haben die verschiedenen Wohnungen zwar alle konventionell einen separaten Zugang mit jeweils einem privaten, eher symbolischen, nicht wirklich nutzbaren Vorgarten. Der Hinterhof wird aber von allen Mietparteien gemeinsam genutzt. Die serielle Gliederung der Frontseite setzt sich auf der Rückseite fort: Der Parkhof ist mit einer Terrasse überdacht, zu der die Bewohner von ihren jeweiligen Wohnzimmern aus über einen kleinen, mit einer Glasbrüstung gesäumten Steg gelangen.

Die Frontfassade des einfachen Baukörpers ist als eine homogene, braune Ziegelsteinfassade ausgeführt, die laut den Architekten durch die unterschiedlich großen, unregelmäßig platzierten Quadratfenster „rhythmisiert“ wird. Die rückseitige Fassadenansicht wird von einem Stahlkoloss dominiert, der etwas Abstand zum Gebäude hält, damit das Erdgeschoss ausreichend belichtet wird.

Auto vor Grill: Die Inkaufnahme schlechter Belichtungsverhältnisse und eine Terrasse, die nicht gerade durch ihre BBQ-Eignung überzeugt, verdeutlichen die Priorität des Autos und lassen über die zukünftige Nutzung des Hofes mutmaßen. (df)


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Kommentare
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2

Sebastian Mader | 07.06.2016 10:09 Uhr

Bilder zeigen nicht Beschriebenes

Bedauerlicherweise kann man aus den Bilder nicht das Beschriebene erkennen, höchstens erahnen.

1

Andreas Bunk, Landschaftsarchitekt | 06.06.2016 15:51 Uhr

My car is my castle

Selten sind die Prioritäten des durchschnittlichen wohlhabenden Bürgers einer Industrienation so klar herausgearbeitet worden: Innen Chic, außen Parkplatz - selbst in der Stadt, wo man sich meist auch ohne Auto fortbewegen kann.

Auf den Rasengittersteinen wird der durchschnittliche Gartenzwergzüchter keinen Grill auf stellen können - der kippt dort nämlich immer um.

Also lieber noch konsequenter: Das Auto fährt bis in die Mitte des Wohnzimmers, der Nachwuchs bekommt Kinderzimmer von der Größe ihrer Betten - die schauen eh nur in ihre Smartphones und brauchen keine Luft und Bewegung. Im Rest der Wohnung wäre noch genug Platz für die Modellautosammlung.

 
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