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24.06.2022
Schlafhaus auf Wandscheiben
Wohnbau in Görlitz von Stellwerk Architekten
Langlebigkeit lässt sich in der Architektur einerseits durch Materialien und Konstruktion erreichen. Dass ein heute neues Einfamilienhaus auch in 50 Jahren noch sinnvoll genutzt werden kann, setzt andererseits aber auch eine flexible räumliche Organisation voraus. Nicht alles muss ständig veränderbar sein, aber die sich wandelnden Bedürfnisse der Bewohner*innen sollten schon berücksichtigt werden können. Stellwerk Architekten aus Dresden adressieren bei ihrem Haus K beide Ebenen. Das unterkellerte zweigeschossige Projekt mit satten 300 Quadratmetern Wohnfläche entstand in Görlitz am östlichen Rand der Bundesrepublik.
Im Sinne der Langlebigkeit besteht das Erdgeschoss aus einem monolithischen, mineralisch vorgedämmten Mauerwerk, das den Verzicht auf ein Wärmedämmverbundsystem ermöglichte. Auf dieser steinernen Konstruktion mit ihren raumbildenden Wandscheiben platzierten die Architekt*innen wiederum ein sogenanntes Schlafhaus aus Holz. Dieses wurde als Rahmenkonstruktion in großen Teilen vorgefertigt und mit Recyclingmaterial gedämmt. Eine Fassade aus robustem Titanzink erhöht die Lebensdauer. Seine verspringende Fassadenlinie entlang der Straße erhielt das Haus in Reaktion auf eine alte Linde, der es Platz zu machen galt.
Das Haus in Görlitz ist auch insofern vergleichsweise ungewöhnlich, weil das Büro nicht nur für die Architektur, sondern für das gesamte Interieur bis hin zu Schränken und Möbeln verantwortlich war. Ein hölzernes Lamellensystem als Deckenverkleidung korrespondiert dabei mit dem Eichenholz der Einbauten. Die mineralischen Böden im Erdgeschoss geben aber den öffentlicheren Bereichen des Hauses zugleich eine gewisse Klarheit. Im Obergeschoß unterstreichen wiederum Holzdielen die Wohnlichkeit.
Der zurückhaltende Eingangsbereich führt über eine gebäudehohe Treppenhalle in den tiefer gelegenen Wohnbereich. Die Halle, die dem Haus aktuell viel Großzügigkeit verleiht, könnte sich darüber hinaus auch noch als erstaunlich praktische Setzung erweisen. Sie lässt sich nämlich problemlos aus dem Erdgeschoss herauslösen und allein dem Schlafhaus zuschlagen. So kann das Gebäude ohne großen Aufwand in zwei gleichwertige Einheiten unterteilt werden. Der Einbau eines kompakten Aufzugs für eine barrierefreie Erschließung des gesamten Hauses ist dabei schon mitgedacht. (sb)
Fotos: Volker Kreidler, Patrick Hesse
Im Sinne der Langlebigkeit besteht das Erdgeschoss aus einem monolithischen, mineralisch vorgedämmten Mauerwerk, das den Verzicht auf ein Wärmedämmverbundsystem ermöglichte. Auf dieser steinernen Konstruktion mit ihren raumbildenden Wandscheiben platzierten die Architekt*innen wiederum ein sogenanntes Schlafhaus aus Holz. Dieses wurde als Rahmenkonstruktion in großen Teilen vorgefertigt und mit Recyclingmaterial gedämmt. Eine Fassade aus robustem Titanzink erhöht die Lebensdauer. Seine verspringende Fassadenlinie entlang der Straße erhielt das Haus in Reaktion auf eine alte Linde, der es Platz zu machen galt.
Das Haus in Görlitz ist auch insofern vergleichsweise ungewöhnlich, weil das Büro nicht nur für die Architektur, sondern für das gesamte Interieur bis hin zu Schränken und Möbeln verantwortlich war. Ein hölzernes Lamellensystem als Deckenverkleidung korrespondiert dabei mit dem Eichenholz der Einbauten. Die mineralischen Böden im Erdgeschoss geben aber den öffentlicheren Bereichen des Hauses zugleich eine gewisse Klarheit. Im Obergeschoß unterstreichen wiederum Holzdielen die Wohnlichkeit.
Der zurückhaltende Eingangsbereich führt über eine gebäudehohe Treppenhalle in den tiefer gelegenen Wohnbereich. Die Halle, die dem Haus aktuell viel Großzügigkeit verleiht, könnte sich darüber hinaus auch noch als erstaunlich praktische Setzung erweisen. Sie lässt sich nämlich problemlos aus dem Erdgeschoss herauslösen und allein dem Schlafhaus zuschlagen. So kann das Gebäude ohne großen Aufwand in zwei gleichwertige Einheiten unterteilt werden. Der Einbau eines kompakten Aufzugs für eine barrierefreie Erschließung des gesamten Hauses ist dabei schon mitgedacht. (sb)
Fotos: Volker Kreidler, Patrick Hesse
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