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17.09.2024

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In der Logik der Turbine

Wohnbau in Derendingen von Atelier NU


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Im schweizerischen Derendingen, unweit der Kantonshauptstadt Solothurn gelegen, wird ein rund fünf Hektar großes Industriegelände bis 2030 zum neuen Stadtquartier transformiert. Dafür wurden bereits mehrere Wohngebäude auf dem Areal fertiggestellt. Eines davon ist das Turbinenhaus, das Erstlingswerk des 2019 gegründeten Büros Atelier NU (Zürich).

Das sogenannte Emmenhof-Areal am Emmenkanal hat in seiner über 150-jährigen Geschichte schon viele Nutzungen durchlaufen. Ursprünglich befand sich hier eine Baumwollspinnerei, später eine Wohn- und Erziehungsanstalt für junge Mädchen, dann eine Teigwarenfabrik, schließlich zogen Lagerräume unterschiedlicher Betriebe in die alten Industriebauten. Künftig soll auf dem Emmenhof nicht nur gearbeitet, sondern auch gewohnt werden.

Das Turbinenhaus entstand im Auftrag der Emmenhof Immobilien AG. Es befindet sich neben dem historischen Bestand direkt am Wasser und grenzt an den zentralen Quartiersplatz. Entwurfsidee wie auch Name des Punkthauses mit asymmetrischem Grundriss sind von der Turbine abgeleitet. Analog zur um eine zentrale Achse rotierenden Maschine entwickeln sich die Räume des Gebäudes von einem inneren Kern nach außen. Das Treppenhaus entspricht in dieser Logik sozusagen dem zentralen Drehpunkt. Eine weitere maschinelle Referenz ist die Aluminiumfassade, in deren metallischer Oberfläche sich auf abstrakte Weise die Umgebung spiegelt.

Der Bau mit einer Bruttogrundfläche von 3.400 Quadratmetern nimmt auf sechs Geschossen 24 Mietwohnungen in acht verschiedenen Konfigurationen auf. Das mit einem Garten ausgestattete Dach wird kollektiv genutzt, hier befindet sich auch ein Gemeinschaftsraum mit Küche. Im öffentlich zugänglichen Erdgeschoss sind ein Restaurant sowie drei Gewerberäume mit flexibler Grundrissgestaltung untergebracht. Wie die Architekt*innen erklären, sind die Wohnungen mindestens dreiseitig ausgerichtet und schaufelradartig mit der Umgebung verzahnt. An der Westseite zum Kanal hin liegen Split-Level-Wohnungen, die überhohe Loggien ausbilden. (da)

Fotos: Federico Farinatti 


Zum Thema:

In der Gestaltung dieses Wohnungsbaus von Atelier NU kann man durchaus erkennen, dass zwei der Mitgründer*innen zuvor bei EMI Architekt*innen tätig waren.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

... | 18.09.2024 16:01 Uhr

schmunzel

nach ansicht von kommentar 4 und dem unmittelbar folgenden kommentar 5 möchte ich vorsichtig anmerken, dass sich die baunetzredaktion eine echte mammutaufgabe gestellt hat, der sie in zukunft nur schwer gerecht werden dürfte :-)

auch wenn der ansatz natürlich richtig ist – hatte ich schon erwähnt, dass ich insbesondere die städtebauliche setzung, die grundrisse und die innenraumkomposition dieses wunderbaren projekts schätze, dass mir dessen materialisierung aber ebenfalls sehr zusagt? das ist besonders bemerkenswert bei einem erstlingsprojekt junger architekt*innen, auf deren leistung manch anderer abschätzig herabblicken mag...

7

Max | 18.09.2024 14:47 Uhr

Was ist denn hier los?

Coole Grundrisse, ich würde sofort einziehen! Aber wenn es mein Werk wäre, hätte ich die Wohnungen möbliert fotografiert. So wirkt das ganze doch eher ...naja, unwohnlich.

6

ein neutraler | 18.09.2024 14:28 Uhr

Architekt

Ich erkenne in etwa die gleiche inhaltliche Tiefe der Beiträge in der Auseinandersetzung architekt vs. architekt.
Ich möchte an dieser Stelle aber tatsächlich meine Anerkennung, grade für ein Erstlingswerk zum Ausdruck bringen. Das Haus fügt sich grade durch seine abstrakte Materialität, komplexe Geometrie und den gelungenen Einsatz des Grüns, sehr elegant in die Umgebung ein. Im Vergleich zu gewissen Metallfassaden dänischer Urheberschaft, ist diese ins Detail entworfen und bringt hier die Kunst des ikonografischen Konstruktivismus zu voller Blüte.

Hochachtungsvoll,
ein Liebhaber der Poesie

5

auch ein | 18.09.2024 12:08 Uhr

architekt

@3:
traurig dass sie nichts zur sache äussern wollen sondern nur die meinung dritter "weiterkommentieren" oder eher madig machen.
was sagen sie dazu?

4

... | 18.09.2024 09:37 Uhr

@auch ein architekt

[Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns gegen die Veröffentlichung Ihres Kommentars entschieden, da er gegen unsere Regeln verstößt: Schreiben Sie zur Sache. Teilen Sie etwas Neues mit. Nennen Sie Argumente. Keine Beleidigungen. Verzichten Sie auf einen aggressiven Tonfall. Bitte schreiben Sie Ihren Namen. Verwenden Sie keine Links im Text.]

3

auch ein | 18.09.2024 09:30 Uhr

Architekt

Ich muss mich korrigieren, ich trage leider nicht genug poesie in mir...
Möchte nun doch meine Zuneigung dieser phantasievoll elegnat gelösten Bauaufgabe gegnüber zum Ausruck bringen.
Chapeau!

2

... | 17.09.2024 21:47 Uhr

einfach

toll

1

auch ein | 17.09.2024 16:46 Uhr

architekt

was ist das für ein gebastel!
das ist künstlich erzeugtes shabby-chic-vintage-postmoderne-kachel-charme ohne konzept.

man versteht warum man "erstlinge" nicht alles machen lässt, hier haben sie sicher ein gutes verhältnis zur bauherrschaft....

 
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