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17.09.2024

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Holzdach hoch drei in Genf

Wohnaufstockung von Lacroix Chessex


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Wenn die horizontale Verdichtung an ihre Grenzen stößt, bleibt nur noch der Weg in die Vertikale. Besonders geeignet für Aufstockungen scheinen die langen Wohnzeilen der Nachkriegszeit. Während derartige Vorhaben in Deutschland meist noch im Status von Pilot- oder Forschungsprojekten verbleiben, sind sie in der Schweiz – oftmals finanziert durch private Bauherrschaften – schon häufiger zu finden. Ein aktuelles Beispiel dafür ist ein Wohnhaus in Genf, das nach den Entwürfen von Lacroix Chessex (Genf) um zwei Geschosse beziehungsweise zwölf Wohnungen erweitert wurde. Als Bauherrschaft tritt das Immobilienunternehmen Pensimo auf.

Das ursprünglich in den 1950er Jahren errichtete Gebäude steht nördlich der Rhone, nahe dem Parc Geisendorf. Typisch für seine Zeit, wirkt der weiß verputzte Bau auf den ersten Blick unscheinbar, Fenster und Loggien gliedern die Fassade gleichmäßig. Die Architekt*innen griffen jedoch den auskragenden Dachabschluss des Bestands auf und wiederholten ihn in der Aufstockung gewissermaßen gleich zweimal.

Beide zusätzlichen Stockwerke, komplett aus Holz konstruiert, erhielten ebenfalls umlaufende Vordächer, die gleichzeitig als Balkonflächen dienen. Die tragenden Holzbalken bleiben innen wie außen sichtbar – auch an der Schnittstelle zum Bestand. So ist die Aufstockung deutlich ablesbar. Denn die Architekt*innen verkleideten selbst den auf das alte Dach aufgesetzten Boden nicht, sodass nun zwei dünne Platten erkennbar bleiben. Eine konträre Herangehensweise zeigt sich im direkt anschließenden Bau, der kurz zuvor ebenfalls aufgestockt wurde. Hier hat man das Vordach rückgebaut und die neue Fassade homogen ausgeführt – so unauffällig, dass man kaum bemerkt, vor einer Aufstockung zu stehen.

Die beiden zusätzlichen Etagen im Projekt von Lacroix Chessex sind nahezu identisch strukturiert. Auf insgesamt 1.150 Quadratmetern befinden sich drei Erschließungskerne entlang der Mittelachse. Die meisten der Zwei- bis Dreizimmerwohnungen sind durchgesteckt, mit zum Innenhof orientierten Schlafzimmern und zur Straße gelegenen Wohnbereichen. Für die Architekt*innen ist es nicht das erste Projekt dieser Art. Bereits 2020 ergänzten sie ein sechsstöckiges Wohnhaus in Genf um drei weitere Etagen. (gk)

Fotos: Olivier di Giambattista


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