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15.12.2020

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Wo Technikerin und Tänzer leben

Wohnanlage von archis am Europa-Park in Rust


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„Gemeinschaft Leben“ prangt in großen Lettern am Eingang der neuen Wohnanlage. Was die Menschen, die hier künftig wohnen können, eint? Sie alle arbeiten im und für den Europa-Park in Rust, 35 Kilometer nördlich von Freiburg. Mit 5,8 Millionen Besucher*innen im Jahr 2019 ist er der meistbesuchte Freizeitpark im deutschsprachigen Raum. Von der Kasse über Technik und Showdarsteller*innen bis hin zur Reinigungskraft sorgen, wenn nicht gerade Pandemie herrscht, zahlreiche Saisonbeschäftigte im Schichtsystem für das Funktionieren des Themenparks.

Und für eben jene Mitarbeiter*innen ist im Herbst dieses Jahres ein neuer Wohnkomplex entstanden: 130 Apartments, davon 14 barrierefrei, jeweils zwischen 25 und 52 Quadratmeter groß. Bis zu 283 Angestellte sollen hier künftig wohnen. Der Entwurf stammt vom Karlsruher Büro archis Architekten + Ingenieure, Bauherrin ist die Europa-Park GmbH & Co Mack KG. Die Architekt*innen, zuständig für die Leistungsphasen eins bis fünf sowie sechs bis acht in Teilen, geben die Gesamtkosten mit 18 Millionen Euro brutto, ohne Grundstück, an.

Die als eine Art Blockrandbebauung konzipierte Anlage liegt zwischen Streuobstwiesen und Feldern östlich von Rust, das nun in großen Teilen vom Park und seinen zugehörigen Bauten umschlossen wird. Auf dem 11.300 Quadratmeter großen Grundstück realisierten die Architekt*innen im ersten Bauabschnitt drei Gebäude mit einer Bruttogrundfläche von 7.700 Quadratmetern sowie eine Tiefgarage.

Es ist eine Art möbliertes Wohnen, das hier für die temporär und dauerhaft angestellten Mitarbeiter*innen des Freizeitparks entstand. Die Herausforderung: Eine Wohnumgebung zu schaffen, die funktional ist – und sich zugleich wie ein Zuhause anfühlt. Trotz Schichtsystem, trotz Familie andernorts. Archis legten daher Wert auf eine ausreichende Tageslichtversorgung, umfassenden Wärme-, Sonnen- und Sichtschutz, adäquaten Schallschutz und viel Grün. Begrünte Dachterrassen und Tiefgarage, natürliche Materialen innen, Holzfassade außen.

Neben dem Wohlfühlfaktor stand für die Architekt*innen eine nachhaltige Nutzung im Vordergrund. So wird die benötigte Wärme über einen Schluck- und Saugbrunnen erzeugt, eine Wärmepumpe, die oberflächennahes Grundwasser zur Wärmegewinnung für Heizung und Warmwasserbereitung nutzt. Über den sogenannten Saugbrunnen wird das Wasser durch eine Unterwasserpumpe der Wärmepumpe zugeführt, während der Schluckbrunnen das Grundwasser wieder in den Kreislauf zurückbringt, nachdem ein Teil der Wärmeenergie entzogen wurde. Insgesamt soll die Anlage wartungsarm und CO2-neutral sein. Die Architektenkammer Baden-Württemberg würdigte den Neubau bereits mit einem Preis für „Beispielhaftes Bauen Ortenaukreis 2017 bis 2020“. (kat)

Fotos: Nikolay Kazakov


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

STPH | 16.12.2020 13:04 Uhr

...

gute Architektur hängt

6

STPH | 16.12.2020 13:00 Uhr

nicht schlecht


gut ist die Verräumlichung hin zum Dachgeschoß. Dadurch löst sich das anfangs etwas schwer, klotzige auf.
Der Blick greift an der oberen aufgelöst plastischen Silhouette, folgt den Latten nach unten, folgt dem Raum hin zu einem selbst.
Gekonnt
Ich finds nicht schlecht.

5

auch ein | 16.12.2020 08:39 Uhr

architekt

das einzig "bischen" aussergewöhnliche an dem projekt ist, dass es keine venezianische, griechische oder reetgedeckte freizeit-hotelarchitektur ist , in die der werte besucher dieses schrecklichen parks normalerweise einzieht wenn er sich drei tage all-inclusive die zeit vertreibt.....

vielleicht will man die angestellten damit nach schichtende wieder zurück in die banale normale und einfache welt zurückholen, in der sie ihre piratenkostüme oder sirtaki-tanzkleider in die gewohnte pressspan-umgebung wiedereingliedern.

4

Greenwashmachine | 15.12.2020 17:34 Uhr

Mir haut es die Sicherung raus.

"Archis legten daher Wert auf eine ausreichende Tageslichtversorgung, umfassenden Wärme-, Sonnen- und Sichtschutz, adäquaten Schallschutz und viel Grün. Begrünte Dachterrassen und Tiefgarage, natürliche Materialen innen, Holzfassade außen."

Ausreichende Tageslichtverorgung - zu erwarten.

Wärme-, Sicht- und Schallschutz - zu erwarten.

Viel Grün - hier ist es 2020 langsam an der Zeit, dass Rollrasenflächen mit Kirschlorbeer und Pionierbäumen keine biodivers hochwertige Fläche darstellt und mit grün im ökologischen Sinne nicht viel gemein hat.

Natürliche Materialien innen - Pressspan = natürlich?

Holzfassade außen - yeah!

3

pedro | 15.12.2020 17:08 Uhr

Es fehlt ...

der halböffentliche Raum.
Bei diesem harten Übergang kann alle Detailkunst die Atmosphäre nicht mehr retten. Schade drum.

2

maets 62 | 15.12.2020 16:40 Uhr

perfekt tot

An dem seelenlosen Betonbau ist nichts Nachhaltige zu finden. Ein paar Holzlatten vor der Fassade reißen die schadstoffbelastete Innenausstattung, die Kunstofffenster, Laminatböden, usw. auch nicht mehr ´raus.
Hierfür gibt´s in Baden-Würtenberg schon einen Preis von der Architektenkammer?
"Wohlfühlarchitektur" und klimagerechtes Bauen?
Liebe Kammer bringt Eure Architekten mal auf Stand 2020.

1

reto | 15.12.2020 15:38 Uhr

Perfekt

Hach das ist so perfekt - ZU perfekt. Eigentlich gut gemacht und ich mag solche Holzlattenfassaden, die dann vor die Fenster laufen usw.. Dennoch wirkt das ganze seelen- und lieblos und kalt. Eine typisch deutsche Umsetzung. Die Raumausstattung treibt einem die Gästehaut in den Nacken.

 
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