- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
30.11.2012
Welfenhöfe
Wohnanlage in München-Haidhausen bezogen
München dürfte die deutsche Großstadt mit dem größten Mangel an Wohnraum sein. Da ist es fast erstaunlich, dass sich im Stadtteil Au-Haidhausen zwischen Welfenstraße und der Bahntrasse am Ostfriedhof über lange Jahre eine untergenutzte Brache aus Baracken und Lagerplätzen halten konnte. Damit ist nun Schluss: Mit dem Einzug der letzten Mieter wurde Ende November 2012 ebendort der Neubau der „Welfenhöfe“ fertig gestellt.
Der Entwurf für die städtebauliche Gesamtkonzeption basiert auf dem 2005 von dem jungen Münchner Architekturbüro 03 Architekten gewonnenen Wettbewerb. Der fünf- bis siebengeschossige Komplex gruppiert sich um drei begrünte Innenhöfe und setzt die Blockrandbebauung der Münchner Innenstadt fort. Der gesamte Block wurde in einzelnen Bauabschnitten (Tassilohof, Regerhof, Löwenhof) von den vier Architekturbüros 03 Architekten in Arge mit omarc Architekten, Hild und K, Peter Ebner (alle München) sowie Stefan Forster (Frankfurt) für zwei Wohnungsbauunternehmen geplant und realisiert.
Die geschlossene Figur des Baukörpers gewährleistet den Schallschutz gegenüber den Lärmemissionen von Bahntrasse und Welfenstraße und verzahnt sich durch Vor- und Rücksprünge mit dem Straßenraum an der Welfenstraße sowie dem Grünraum am Ostfriedhof. Dem „malerischen Städtebau“ von Theodor Fischer der Umgebung wurde ein Gebäude entgegensetzt, das durch Aufweitungen und Verengungen den vorhandenen Straßenraum modelliert.
Im Inneren des Blocks bildet das System aus Erschließungs- und begrünten Privathöfen Freiräume aus. Ein durchlässiges Wegenetz zwischen den Höfen schafft eine Verbindung zwischen dem bestehenden Straßen- und dem angrenzenden Grünraum. Mit den beiden erhöhten Kopfbauten
am Tassiloplatz und in der Welfenstraße unterstützt der Städtebau die Adressbildung für den Block.
An den Fassaden werden die unterschiedlichen Handschriften der vier Architekten unmittelbar nebeneinander sichtbar. Dabei war das Motiv des „Fassadenreliefs“ an den Putzfassaden gemeinsame Vorgabe, um die Einzelarchitekturen zur angestrebten Großform des städtischen Blocks zusammenzufassen.
Beim Tassilohof von 03 Architekten „antwortet eine kubistisch anmutende, waffelförmig modellierte Fassade auf den Kontext der Stadt und interpretiert das Thema der klassischen Lochfassade neu“, so die Architekten. Im Hofbereich des Regerhofs der selben Architekten bestimmt eine zweischichtige Fassade mit Loggien und Laubengängen die Fassade.
Die beiden sechsgeschossigen Querspangen in Form eines Doppel-Ts von Stefan Forster jeweils an den Schmalseiten des Löwenhofs im Zentrum der Anlage nehmen Bezug auf die Tradition des in den 1920er Jahren entstandenen Münchner Modellquartiers „Borstei“ und thematisieren den großstädtischen Wohnblock.
Die beiden Bauteile, die von Peter Ebner konzipiert wurden, liegen an den Längsseiten des Löwenhofs zwischen den Trakten von Stefan Forster. Diese Situation übersetzt Ebner in eine konkrete Gestalt: Als ob man die Trakte in einen Schraubstock gespannt und diesen ein paar Mal kräftig angezogen hätte, falten sich die Fassaden der beiden sechsgeschossigen Flügel.
Hild und K Architekten sind verantwortlich für die Gestaltung des Regerhofes mit Tiefgaragen, Einzelhandel und Café im Erdgeschoss, Straßenreinigungsstützpunkt und Büros in den Obergeschossen. Das markante Putzrelief der silbrig glänzenden Fassade orientiert sich an den umliegenden Gründerzeitbauten und stellt so den Bezug zum städtebaulichen Kontext her. Die Architekten sehen in dem Projekt „einen innovativen architektonischen Beitrag zur fachinternen Debatte um das ökologisch sinnvolle, ästhetisch aber gern geschmähte Wärmedämm-Verbund-System. Die sich in der Höhe schuppenartig überlappenden Putzfaschen vermeiden horizontale Flächen, auf denen sich Wasser sammeln und das Material angreifen könnte. Die Form des Putzreliefs ergibt sich also unmittelbar aus den Eigenschaften des verwendeten WDVS und gewinnt diesem damit eine eigene ästhetische Dimension ab.“
Insgesamt sind in den Welfenhöfen 480 Eigentums- und Mietwohnungen, zwei Kindertagestätten, 12.000 Quadratmeter Gewerbefläche für Büro- und Einzelhandel, ein Supermarkt und eine Quartierstiefgarage entstanden. Die GFZ liegt bei 2,1.
Der Entwurf für die städtebauliche Gesamtkonzeption basiert auf dem 2005 von dem jungen Münchner Architekturbüro 03 Architekten gewonnenen Wettbewerb. Der fünf- bis siebengeschossige Komplex gruppiert sich um drei begrünte Innenhöfe und setzt die Blockrandbebauung der Münchner Innenstadt fort. Der gesamte Block wurde in einzelnen Bauabschnitten (Tassilohof, Regerhof, Löwenhof) von den vier Architekturbüros 03 Architekten in Arge mit omarc Architekten, Hild und K, Peter Ebner (alle München) sowie Stefan Forster (Frankfurt) für zwei Wohnungsbauunternehmen geplant und realisiert.
Die geschlossene Figur des Baukörpers gewährleistet den Schallschutz gegenüber den Lärmemissionen von Bahntrasse und Welfenstraße und verzahnt sich durch Vor- und Rücksprünge mit dem Straßenraum an der Welfenstraße sowie dem Grünraum am Ostfriedhof. Dem „malerischen Städtebau“ von Theodor Fischer der Umgebung wurde ein Gebäude entgegensetzt, das durch Aufweitungen und Verengungen den vorhandenen Straßenraum modelliert.
Im Inneren des Blocks bildet das System aus Erschließungs- und begrünten Privathöfen Freiräume aus. Ein durchlässiges Wegenetz zwischen den Höfen schafft eine Verbindung zwischen dem bestehenden Straßen- und dem angrenzenden Grünraum. Mit den beiden erhöhten Kopfbauten
am Tassiloplatz und in der Welfenstraße unterstützt der Städtebau die Adressbildung für den Block.
An den Fassaden werden die unterschiedlichen Handschriften der vier Architekten unmittelbar nebeneinander sichtbar. Dabei war das Motiv des „Fassadenreliefs“ an den Putzfassaden gemeinsame Vorgabe, um die Einzelarchitekturen zur angestrebten Großform des städtischen Blocks zusammenzufassen.
Beim Tassilohof von 03 Architekten „antwortet eine kubistisch anmutende, waffelförmig modellierte Fassade auf den Kontext der Stadt und interpretiert das Thema der klassischen Lochfassade neu“, so die Architekten. Im Hofbereich des Regerhofs der selben Architekten bestimmt eine zweischichtige Fassade mit Loggien und Laubengängen die Fassade.
Die beiden sechsgeschossigen Querspangen in Form eines Doppel-Ts von Stefan Forster jeweils an den Schmalseiten des Löwenhofs im Zentrum der Anlage nehmen Bezug auf die Tradition des in den 1920er Jahren entstandenen Münchner Modellquartiers „Borstei“ und thematisieren den großstädtischen Wohnblock.
Die beiden Bauteile, die von Peter Ebner konzipiert wurden, liegen an den Längsseiten des Löwenhofs zwischen den Trakten von Stefan Forster. Diese Situation übersetzt Ebner in eine konkrete Gestalt: Als ob man die Trakte in einen Schraubstock gespannt und diesen ein paar Mal kräftig angezogen hätte, falten sich die Fassaden der beiden sechsgeschossigen Flügel.
Hild und K Architekten sind verantwortlich für die Gestaltung des Regerhofes mit Tiefgaragen, Einzelhandel und Café im Erdgeschoss, Straßenreinigungsstützpunkt und Büros in den Obergeschossen. Das markante Putzrelief der silbrig glänzenden Fassade orientiert sich an den umliegenden Gründerzeitbauten und stellt so den Bezug zum städtebaulichen Kontext her. Die Architekten sehen in dem Projekt „einen innovativen architektonischen Beitrag zur fachinternen Debatte um das ökologisch sinnvolle, ästhetisch aber gern geschmähte Wärmedämm-Verbund-System. Die sich in der Höhe schuppenartig überlappenden Putzfaschen vermeiden horizontale Flächen, auf denen sich Wasser sammeln und das Material angreifen könnte. Die Form des Putzreliefs ergibt sich also unmittelbar aus den Eigenschaften des verwendeten WDVS und gewinnt diesem damit eine eigene ästhetische Dimension ab.“
Insgesamt sind in den Welfenhöfen 480 Eigentums- und Mietwohnungen, zwei Kindertagestätten, 12.000 Quadratmeter Gewerbefläche für Büro- und Einzelhandel, ein Supermarkt und eine Quartierstiefgarage entstanden. Die GFZ liegt bei 2,1.
Auf Karte zeigen:
Google Maps
Kommentare:
Kommentare (6) lesen / Meldung kommentieren
Bauteil 03 Architekten, Hof
Städtebaulicher Kontext an Reger- und Welfenstraße; im Vordergrund Bauteil Hild und K
Städtebaulicher Kontext am Tassiloplatz; links Bauteil 03 Architekten
Bauteil Hild und K
Bildergalerie ansehen: 25 Bilder